6. März 2021

Auf zu neuen Ufern – mit einem aktualisierten Portfolio!

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Der Artikel erschien im Original im Januar2021-Newsletter der Illustratoren Organsisation. Hier kannst du ihn auf der IO-Webseite lesen.

Auch wenn es nur eine weitere Zahl im Kalender ist, unterstützt uns der Jahresanfang als symbolischer Neustart mit Abstand auf das zu schauen, was ist. Der Januar ist deshalb ein guter Zeitpunkt, das eigene Portfolio auszumisten. Das Alte soll raus, das Neue rein. Im Eifer des Gefechts passiert es allerdings schnell, dass wir einfach nur all die Arbeiten, die im Vorjahr entstanden sind, einbauen, anstatt strategisch zu überlegen, was wir mit unserem Portfolio langfristig eigentlich erreichen wollen.
(* Mit Portfolio meine ich alle Kanäle, über die du deine Werke präsentierst, zum Beispiel deine Webseite, dein PDF-per-Email-Portfolio oder auch deine analoge Mappe für die Messe.)

Da bei dieser Vorgehensweise deine Fahrtrichtung von deinen Aufträgen bestimmt wird, kann hier schnell ein Gefühl von Fremdbestimmung entstehen. Und ja: Jeder angenommene Auftrag determiniert deine Marktposition und verschiebt dein Profil in eine bestimmte Richtung. Das stimmt allerdings nur, wenn du alle deine Arbeiten im Portfolio präsentieren würdest. Heute zeige ich dir, wie du mit einer bewussten, auf deine eigenen Ziele abgestimmten Bildselektion  das Ruder wieder in die Hand nimmst.

Es gibt zwei Perspektiven, die für eine Portfolio-Konzeption zu beachten sind. Auf der einen Seite stehen deine Kund*innen, mit spezifischen Bedarfen und Problemen, für die sie Lösungen suchen. Kund*innen interessiert zu allererst, was für einen Mehrwert sie von dir und deiner kreativen Arbeit erwarten können. Diesen gilt es in deinem Portfolio mit deinen Werken zu visualisieren und zu belegen. Dir hier klar zu sein, was deine kreative Arbeit eigentlich leistet, unterstützt dich einerseits, ein gut verständliches Angebot an deine Kund*innen zu formulieren und gleichzeitig besser für den Wert deiner kreativen Arbeit einzutreten – um angemessene Honorare zu verhandeln. Zwei Fliegen mit einer Klappe.

Auf der anderen Seite stehst du – mit großen Zielen und farbenfrohen Wünschen – und auch ganz weltlichen Bedarfen, denn Miete und Krankenkasse wollen bezahlt werden. Letzteres sorgt oft dafür, dass die Ziele und Wünsche in den Hintergrund treten. Doch das schadet deiner Kreativität, der Kernkompetenz deines Unternehmens.

»Laut Brené Brown ist Kreativität der Weg, wie Menschen ihre Seele mit der Welt teilen. Unsere Seele wird über die kreative Arbeit sichtbar und ist Teil davon. Dabei haben alle Menschen die Fähigkeit und auch das Grundbedürfnis, kreativ zu agieren. Als kreative Unternehmer*innen haben wir uns allerdings entschieden, unsere Kreativität zu unserem Beruf zu machen. Deshalb ist es für uns besonders wichtig, unsere unternehmerische Tätigkeit im Einklang mit unseren persönlichen Zielen und Werten aufzustellen.« (Auszug aus: Franziska Walther: Die gute Mappe, d.punkt, 2021)

Ich möchte dich deshalb ermutigen, deinen Wünschen und Zielen angemessen Raum zu geben und diese als Grundlage für deine Jahresplanung und Portfolio-Überarbeitung zu nutzen. Tritt dafür einen großen Schritt zurück und überlege, wo du beruflich am Ende des neuen Jahres stehen möchtest. Hier darfst du groß denken und Ziele formulieren, die dein Herz klopfen lassen. Das ist manchmal gar nicht so einfach, denn die Angst vor der eigenen Courage und den Hürden der konkreten Umsetzung grätschen hier schnell dazwischen. Es ist deutlich leichter, weiter in die Zukunft zu schauen. Deshalb schreibe als erstes auf, wo du in zehn oder vielleicht sogar zwanzig Jahren sein möchtest. Wie lebst du dort? Wie arbeitest du und für wen? Womit verbringst du deine Zeit? Beschreibe im zweiten Schritt, was in den zehn bzw. zwanzig Jahren davor alles passiert ist, damit du dort hinkommen konntest. Auch ein Blick zurück hilft, Prioritäten zu setzen. Was von dem, was schon da ist, soll mehr werden? Wo wünschst du dir Veränderung? Auf welche Projekte und Ergebnisse aus dem Jahr 2020 bist du stolz? Was für Themen haben dich begleitet? Wichtig ist, deine Gedanken so anschaulich und konkret wie möglich zu beschreiben und vor allen Dingen zu verschriftlichen.

Formuliere dann basierend auf deinen Notizen deine Jahresziele, indem du überlegst, welche Schritte du dieses Jahr gehen möchtest, um deine Zukunftsvision Realität werden zu lassen. Fokussiere dich dabei bestenfalls auf konkrete, meßbare Aufgaben.

Jetzt gilt es, die Werkselektion all deiner Portfolio-Kanäle so zu aktualisieren, dass sie gut zu deinem Jahresplan passt. Das kann im konkreten Fall sehr unterschiedlich aussehen. Ein Tipp ist allerdings allgemeingültig: Überprüfe bei jedem Projekt in deinem Portfolio, ob ein weiterer Auftrag dieser Art dich unterstützen würde, deine Zielsetzung zu erreichen. Wenn ja, formuliere, warum. Ist die Antwort nein, nimm das Werk aus deinem Portfolio. Das kann bedeuten, dass dein Portfolio auf einmal nur noch die Hälfte an Arbeiten zeigt. Das macht nichts. Qualität vor Quantität. Mit wenigen, gut zu deiner Zielsetzung passenden Arbeiten erreichst du mehr als mit einem Potpourri-Portfolio, das alles und nichts zeigt. Überprüfe bei den verbleibenden Werken auch, wie diese den Mehrwert deiner kreativen Arbeit (oder einen Teilaspekt davon) visualisieren. Jetzt gilt es nur noch, mit einem engmaschigen Akquiseplan dein zu dir passendes Portfolio sichtbar zu machen, indem du aktiv auf die Kund*innen zugehst, die deinen kreativen Mehrwert benötigen. Ich wünsche dir viel Erfolg dabei!

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