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Hast du in deinem Berufsalltag genug Austausch und Unterstützung? Oder fühlst du dich häufig wie ein*e Alleinkämpfer*in, alleine auf hoher See und kein Land in Sicht?
Als kreative Unternehmerin verbringe ich einen Großteil meiner Zeit alleine. Der Job Illustrator*in ist üblicherweise eine solitäre Angelegenheit. Im Design findet häufig mehr Teamarbeit statt, aber auch hier verbringe ich viele Stunden alleine an meinem Schreibtisch.
Dabei sind Austausch, Feedback und das Gefühl von Zugehörigkeit für unsere Kreativität essenziell. Menschen brauchen Menschen und kreative Unternehmer*innen sind da nicht anders.
Außerdem ist es so, dass unser Umfeld ganz ursächlich mitbestimmt, wer wir sind und wer wir werden. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass du über dein Umfeld deine Zukunft mitgestalten kannst. Verbringst du viel Zeit mit Pessimist*innen, ist es deutlich schwerer, optimistisch deinen Weg zu gehen. Umgibst du dich dagegen mit Menschen, die schon dort sind, wo du hin willst, ist es deutlich wahrscheinlicher, dass du dort auch ankommst. Denn es gibt einen Weg, dem du folgen kannst und du kennst Menschen, die diesen Weg schon gegangen sind. Das hilft dir dabei, daran zu glauben, dass dieser Weg schaffbar ist.
Besonders deutlich wird der Einfluss des Umfeldes im Kontext Wirtschaftlichkeit. Ich bin dankbar, dass ich Illustrator*innen kenne, die sechsstellige Honorare verhandelt haben. Allein dieses Wissen befähigt mich, in meinen eigenen Verhandlungen selbstbewusster und souveräner aufzutreten.
Doch ein inspirierendes Umfeld entsteht in den meisten Fällen nicht von allein. Deshalb möchte ich dir heute eine Möglichkeit vorstellen, wie du dich mit Menschen verbinden kannst, um gemeinsam über die eigenen Grenzen hinaus zu wachsen.
Mastermind-Gruppen sind Arbeitsgruppen mit einer fest definierten Struktur und der klaren Zielsetzung, sich gegenseitig (im Berufsleben) zu unterstützen und zu fördern. Das Mastermind-Konzept basiert auf Napoleon Hill, dem Urvater der Selbsthilfe-Literatur und dem Autoren des Longsellers »Think and Grow Rich« (1937). In seinem Buch formulierte Hill die Prinzipien einer Mastermind-Gruppe, in der mindestens zwei Personen zusammenkommen, um lösungsorientiert und im konstruktiven Austausch ein konkretes Problem zu besprechen, mögliche Wege zu brainstormen und Lösungen zu finden. Ein Meeting beginnt mit einem kurzem zeitlich limitierten Blitzlicht, in dem alle Teilnehmer*innen kurz berichten, was sie gerade beschäftigt. Für den eigentlichen Diskurs nutzen viele Mastermind-Gruppen heute die sogenannten Hotseats. Hier stellt die Person »im Hotseat« ihr Problem vor und erfragt dazu von der Gruppe Feedback.
Doch auch ohne das Hill’sche Mastermind-Konzept sind Arbeitsgruppen eine gute Möglichkeit, Austausch und Unterstützung im eigenen Leben zu kultivieren. Denn mit Zoom, Skype und Co muss man dazu heute noch nicht einmal mehr das Haus verlassen.
Grundsätzlich ist es in solchen Arbeitsgruppen empfehlenswert, die Gruppengröße zu beschränken. Maximal 8 Teilnehmer*innen sind gut, 5 sind noch besser. Auch hilft es, sich gemeinsam auf eine klare Struktur zu einigen. Auf diese Weise ist es auch möglich, die Gruppen-Moderation zu rotieren.
Der Schlüssel zum Erfolg solcher Arbeitsgruppen liegt hier einerseits – und wie so oft – in der Kontinuität. Die Treffen sollten regelmäßig und in übersichtlichen Zeiträumen stattfinden. Sind die Abstände länger als einmal im Monat, ist es schwer, das Momentum in der Gruppe aufrecht zu erhalten. Außerdem ist es sinnvoll, dass die Mitglieder der Gruppe ähnliche Ziele haben. Dabei ist es nicht zwingend notwendig, im gleichen Bereich zu arbeiten. Viel wichtiger ist das gleiche Level an Commitment.
Überlege, welche Kolleg*innen schon dort sind, wo du auch gern sein möchtest, und wie du dich mehr mit solchen Menschen umgeben kannst. Dabei ist es empfehlenswert, Wege zu suchen, mit denen du ganz natürlich in ein inspirierendes Umfeld hineinwächst – indem du zum Beispiel einen Arbeitsplatz in einem Atelier mit etablierten Kolleg*innen anmietest – oder alternativ Angebote schaffst, die deine »Vorbilder« in dein Umfeld einladen (zum Beispiel über die Organisation einer Gruppenausstellung oder eines Stammtisches). Oder aber du investierst in dich und dein Umfeld.
Neben selbst organisierten Arbeitsgruppen und Masterminds gibt es heute auch viele Bezahl-Angebote, zum Beispiel kostenpflichtige Mastermind-Gruppen, Mentoring-Programme und Gruppen-Coachings. Die Tatsache, dass du dafür Geld bezahlst, mag im ersten Moment unnötig und doof klingen, birgt allerdings einen großen Vorteil.
Indem du in dieses Programm und damit in dich selbst investierst, wird es oftmals leichter, dranzubleiben. Es ist ein bisschen so wie mit dem Fitnessstudio. Wenn du dafür bezahlst, gehst du auch hin. Außerdem kommt mit der Investition in das eigene Unternehmen häufig auch mehr Verbindlichkeit für das eigene Vorhaben. Die finanzielle Verpflichtung hilft, sich selbst ernster zu nehmen. Und das ist eine gute Sache.
Da sich diese Angebote oftmals an eine ganz konkrete Zielgruppe mit konkreten Herausforderungen richten, kannst du auf diese Weise auch leicht bestimmen, mit wem du dich dort treffen wirst. Gerade, wenn es für dich gerade schwer ist, ausreichend Mitglieder für eine eigene Gruppe zu finden, kann ein Bezahlangebot deshalb eine gute Möglichkeit sein, zu starten.
Aufgabe für heute
Beantworte heute folgende Fragen:
- Was für ein Umfeld wünschst du dir?
- Welche Formate kannst du nutzen, um dir dieses Umfeld zu schaffen?
- Mit wem würdest du dich gern regelmäßig austauschen und warum?
- Welche Ressourcen nutzt du aktuell schon? Was soll mehr werden?
PS: Ein schönes Beispiel für so ein Bezahl-Angebot ist die »Portfolio-Akademie«, ein von mir gegründetes 12-wöchiges Onlineprogramm, das Illustrator*innen und Designer*innen dabei unterstützt, ein überzeugendes Portfolio zu erstellen, um genau die Aufträge zu akquirieren, die zu ihren Stärken passen. Die nächste Portfolio-Akademie startet am 5. April 2022. Das ist noch etwas hin, aber die Zeit verfliegt ja üblicherweise recht schnell. 😉
Darf ich dich heute um einen Gefallen bitten?
Für den Verkauf von Büchern sind gute Bewertungen enorm wichtig. Wenn du mein Buch »Die gute Mappe« schon gelesen hast und es dir gefällt, hilfst du mir sehr mit einer Rezension auf Amazon und Co. Du kannst sogar eine Bewertung hinterlassen, wenn du das Buch in einem anderen Buchladen gekauft hast (was ich begrüße). Sharing is caring! Danke dafür! Und auch ein ❤️ und ein Danke an die, die schon eine Rezension geschrieben haben.
Hast du noch mehr Portfolio-Fragen? Schreib mir gern, dann nehme ich diese gern in den kommenden Blogposts auf. Liebe Grüße, Franziska