27. Januar 2022

Lass den Kreativitätsspringbrunnen sprudeln ...

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Alle Menschen sind kreativ. Doch nur wenige verdienen damit ihr Geld. Das stellt uns als kreative Unternehmer*innen vor eine besondere Aufgabe. Wie können wir gleichzeitig kontinuierlich von unserer Kreativität zehren, indem wir diese in unsere Aufträge und Jobs einbringen, und gleichzeitig unsere Kreativität nähren und wachsen lassen, damit der Kreativitätsspringbrunnen fröhlich weiter vor sich hin sprudelt.

Vielleicht kennst du das ja auch. Wenn ich immer nur funktioniere und liefere und meine Kreativität abrufe, führt das schnell zu einem kreativen Loch. Das berühmte Tal der Tränen, das nach einem großen, fordernden Projekt durchschritten werden muss, ist ein Beispiel dafür. Aber manchmal schleicht sich die kreative Erschöpfung auch leise in den Alltag ein und auf einmal geht dann gar nichts mehr. Keine Idee will dann mehr kommen, jeder Strich ist irgendwie ungelenk.

Damit das nicht passiert, sind kreativitätsfördernde Routinen eine gute Sache! Sie helfen dir, deine Kreativität als eine der wichtigsten Ressourcen deines Unternehmens zu kultivieren, zu pflegen und gesund zu halten. Ich habe dir hier mal fünf Routinen gesammelt, mit denen ich gute Erfahrungen gemacht habe:
 

Routine #1: Täglich eine Skizzenbuchzeichnung

Bei kreativen Unternehmer*innen passiert es schnell, dass wir nur noch beruflich kreativ werden. Eigentlich sind wir ja Designer*innen und Illustrator*innen geworden, weil es unsere Lieblingsbeschäftigung war zu zeichnen oder zu gestalten. Und auf einmal ist alles Beruf.

Ein einfaches Mittel dagegen ist ein persönliches Skizzenbuch, das nur dazu da ist, Raum für dich und deine Kreativität zu schaffen. Zusammen mit meiner Freundin und Kollegin Tine schicken wir uns als Skizzenbuch-Buddies schon seit April 2020 täglich eine schnelle Zeichnung. (Zugegebenermaßen ist Tine besser darin als ich, aber die soziale Verbindlichkeit macht es für mich leichter, auch nach einer Pause wieder einzusteigen.)

Es ist sicherlich gut, die tägliche Skizzenbuch-Aufgabe sehr niedrigschwellig anzugehen. Fünf Minuten Zeichnen täglich reicht. Und es darf auch ganz doll hässlich werden. Deshalb ist dieses Skizzenbuch wie ein Tagebuch. Es ist ein sicherer Raum und nicht für die Augen von anderen gedacht. Aktuell zeichne ich jeden Tag ein Pony und Tine zeichnet ganz fantastische Tierwesen in Bikinis.
 

Veranstaltungs-Tipp für heute Abend
Wenn dich das Thema Skizzenbuch interessiert, kannst du heute Abend auf Zoom im aktuellen IO-Remote einem Impulsvortrag von Felix Scheinberger zuhören. Er spricht »über die Chancen und Bedeutung eines persönlichen Skizzenbuchs. Dabei geht es weniger um bahnbrechende Meisterzeichnungen in korrekter Darstellung, sondern vielmehr darum, um einen persönlichen Raum zu finden und um ein zeichnerisches und visuelles Archiv anzulegen.«

Außerdem bietet die IO zu dieser Veranstaltung auch die Möglichkeit an, dich mit Kolleg*innen auszutauschen, Fragen zu stellen und die IO, den Berufsverband für Illustrierende, kennenzulernen.

Wann: 27. Januar 2022 von 17:00 bis 19:00 Uhr (Deutsche Zeit)
Wo: Der Zoom-Link wird am Tag vor der Veranstaltung per Mail an alle IO-Mitglieder verschickt. Nicht-Mitglieder finden den Link auf der Facebook-Seite der IO. Auch Nicht-Mitglieder sind herzlich willkommen!

 

Routine #2: Das Artist date

Berühmt geworden ist es durch Julia Cameron und ihr Buch »The Artist’s way«. Ein Artist date ist ein fester Termin mit dir selbst, zum Beispiel zwei in deinem Kalender eingetragene Stunden pro Woche. In diesen zwei Stunden verbringst du Zeit mit deinem inneren Kind. Ihr verbringt Quality time zusammen … bestenfalls ohne Liebespartner*in, Freund*innen oder Familienmitglieder. Warum das Ganze? Um mit deinem inneren Kind Spaß zu haben und zu spielen. Denn der Spieltrieb und die Neugierde deines inneren Kindes sind die Quellen deiner Kreativität.

Die einfachste Form eines Artist Dates ist eine Exkursion … ins Museum, in den Wald, in die Bibliothek, zum Hafen, in den Secondhand-Laden, auf den Balkon. Alles ist erlaubt. Julia Cameron empfiehlt bei der Wahl des Artist’s date: »Think magic. Think delight. Think fun. Do not think duty. Do not do what you should do [...] Do what intrigues you [...] think mystery, not mastery.« (In Deutsch: »Denke an Magie, Freude und an Spaß. Denke nicht an Pflicht. Tu nicht, was du tun sollst [...] Tu, was dich fasziniert [...] denk an Geheimnis, nicht an Meisterhaftigkeit.«)
 

Routine #3: Zurück in den Körper

Wenn wir gestresst sind, schaltet sich ein sehr alter Teil unseres Gehirns ein: der Hirnstamm, auch Reptiliengehirn genannt. Dieser ist zum Beispiel für die Freeze-Fight-or-Flight-Response verantwortlich, in der wir in Millisekunden entscheiden, ob wir jetzt »vor dem Säbelzahntiger« lieber erstarren, wegrennen oder den Kampf aufnehmen.

Mit der Aktivierung des Reptiliengehirns wird gleichzeitig auch die Aktivität in der Großhirnrinde heruntergefahren. In einer Stresssituation übernimmt sozusagen der Hirnstamm das Steuer. Unsere Fähigkeit, uns kreativ auszudrücken, sitzt allerdings in der Großhirnrinde. Das bedeutet, dass wir rein physiologisch unter Stress kaum in der Lage sind, kreativ zu sein. Deshalb unterstützt du deine Kreativität, in dem du Stress abbaust und regelmäßig übst, dich zu entspannen.

Doch wie macht man das? »Einfach mal entspannen« funktioniert ja meistens nicht. Eine sehr einfache Methode, wie du bewusst Stress abbauen kannst, sind körperliche Aktivitäten, die dir helfen, deinen Körper wieder bewusst zu spüren, wie zum Beispiel in die Sauna gehen, schwimmen, mit den Händen in der Erde graben, Knete formen, Gemüse schneiden, heiß duschen und barfuß laufen. Der Trick ist, sich auf die körperlichen und sensorischen Empfindungen zu fokussieren. Wie fühlt sich das heiße Wasser auf deiner Haut an? Was für eine Textur hat die Knete und kannst du die Textur deiner Fingerabdrücke in der Knete spüren? Wie riecht die Erde und welche Geräusche hörst du beim Schneiden? Aktiviere deine Sinne. Das unterstützt deine Großhirnrinde, wieder vorne am Steuer Platz zu nehmen.

Eines meiner liebsten Ausruh-Rituale macht genau das. Das »auf dem Boden liegen und zum Fenster rausschauen« verbindet das tolle Gefühl, vom Boden gehalten zu werden, das Gewicht meines Körpers auf dem Boden zu spüren und dem visuellen Spiel der Wolken zuzusehen.

Wenn du regelmäßig übst, nach einer Stress-Situation wieder in deinen Körper zurückzukehren, wird es dir leichter fallen, dich selbst zu beruhigen und in Stresssituationen gelassener zu reagieren. Und es macht dich kreativer!
 

Routine #4: Regelmäßige Auszeiten

Einfach mal nichts machen, ist gesund und tut der Kreativität gut. Wenn der Springbrunnen mal nicht sprudeln muss, sondern einfach mal nur sein darf, kann er sich auch wieder füllen. Nach großen Projekten bleibe ich gern mal einen ganzen Tag im Bett, schaue meine Lieblings-Netflix-Serien und genieße es, nichts tun zu müssen. Gar nichts. Ohne schlechtes Gewissen!
 

Routine #5: Umgib dich mit inspirierenden Menschen

Die Menschen, mit denen wir unsere Zeit verbringen, beeinflussen uns. Suche deshalb die Nähe zu Menschen, die dich inspirieren, positiv motivieren und die in dir Resonanz auslösen. Verfolgen sie auch noch ähnliche Ziele wie du, könnt ihr euch gegenseitig unterstützen – auch bei kreativen Blockaden. Gemeinsam und im Austausch ist einfach alles einfacher.
 
Deine Kreativität ist eine der wichtigsten Ressourcen deines Unternehmens. Sie braucht Aufmerksamkeit und Pflege. Deshalb möchte ich dich fragen: Hast du eine der hier vorgestellten Methoden schon einmal ausprobiert? Kennst du noch weitere? Und was ist deine liebste Methode, deine Kreativität zu pflegen und zu kultivieren? Ich freu mich, wenn du sie hier als Kommentar oder auf Instagram teilst. Damit wünsche ich dir eine schöne Woche, bis nächsten Donnerstag, liebe Grüße, Franziska!
 

Darf ich dich um einen Gefallen bitten?

Für den Verkauf von Büchern sind gute Bewertungen enorm wichtig. Wenn du mein Buch »Die gute Mappe« schon gelesen hast und es dir gefällt, hilfst du mir sehr mit einer Rezension auf Amazon und Co. Du kannst sogar eine Bewertung hinterlassen, wenn du das Buch in einem anderen Buchladen gekauft hast (was ich begrüße). Sharing is caring! Danke dafür! Und auch ein ❤️ und ein Danke an die, die schon eine Rezension geschrieben haben.

 
Hast du noch mehr Portfolio-Fragen? Schreib mir gern, dann nehme ich diese gern in den kommenden Blogposts auf.

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Franziska Walther, Sehenistgold®