13. Juli 2023

#73 | Wie wichtig ist Talent für deinen Erfolg?

Hast du es? Brauchst du es? Heute geht es um Talent und wie relevant es für deinen Erfolg als Illustrator*in bzw. Designer*in ist

 

 
Hej hej, herzlich Willkommen zu dieser neuen Episode des Portfolio-Podcasts.
 

Bevor wir ins Thema starten, hier ein kurzer Hinweis:

In den nächsten drei Wochen macht der Portfolio-Podcast, also ich, Sommerpause. Ich werde ganz viele Erdbeeren essen, spazieren und schwimmen gehen und an meinem Pony-Buch arbeiten.

Weil aber gerade jetzt die beste Zeit ist, um dich auf die Buchmesse in Frankfurt vorzubereiten – diese findet im Oktober statt, aber jetzt ist die Zeit, um Termine zu machen und loszulegen, damit du im Oktober bereit bist – habe ich dir in den nächsten drei Wochen drei Podcast-Folgen aus dem Archiv für die Buchmesse-Vorbereitung zusammengestellt. Ab nächster Woche geht’s los und ich feuere dich jetzt schon einmal an!

Im August geht’s dann weiter mit neuen Podcast-Folgen und mit neuer Energie! Aber jetzt mal los mit Kopfsprung ins heutige Thema.

 
Hast du dich auch schon mal gefragt, ob du gut genug bist für den kreativen Markt? Ich kenne diese unangenehme Frage sehr gut, die immer dann auf die Bühne tritt, wenn etwas nicht so läuft, wie ich es gern hätte. Der Auftrag geht an eine andere Person, mein neues Buch-Exposé wird abgelehnt und anstatt lauter Hurra-Rufe und Konfetti landet eine Email mit tausend Korrekturen im Postfach.
 

Die Angst, nicht gut genug zu sein, kennen sicherlich viele Kreative

Gerade um künstlerische und kreative Berufe schwebt oftmals das große Mysterium Talent. Das hat Mensch ja angeblich oder Mensch hat es eben nicht. Das heißt also, entweder habe ich Talent und bin gut genug oder ich habe eben kein Talent oder zu wenig Talent und dann ist der Zug für mich nicht nur abgefahren, sondern stand irgendwie nie am Gleis.

Aber ist das wirklich so? Und wie wichtig ist Talent für deinen Weg als Illustrator*in bzw. Designer*in? Dazu möchte ich heute meine Gedanken mit dir teilen und ich bin gespannt, was du darüber denkst. Lass uns mal damit beginnen, zu schauen, was Talent eigentlich ist.
 

Was ist Talent?

Talent ist eine angeborene Befähigung. Mit ihr kommen wir auf die Welt. Sie ist ein Geschenk – also etwas, für das wir weder etwas können noch etwas getan haben.

Diese angeborene und natürliche Befähigung sorgt dafür, dass die talentierte Person im Bereich dieser Begabung leichter, schneller und somit auch oft mit mehr Freude lernt als die in diesem Bereich talentfreien Menschen. Somit sind die Personen mit oft wirklich einfach »besser« als die Menschen ohne. So lautet zumindest eine übliche Überzeugung.
 

Talent ist vor allem am Anfang wichtig

Und es ist sicherlich so, dass Talent gerade für den Anfang des Weges in die Kreativwirtschaft eine wichtige Rolle spielt. Vor allem für die Berufswahl. Denn warum haben wir uns denn entschieden, Illustrator*in oder Designer*in zu werden. Ganz sicher nicht, weil unsere Eltern uns empfohlen haben: »Werd doch Illustrator*in oder Designer*in. Das ist was Solides.« 😉

Häufig entscheiden wir uns für einen kreativen Beruf, weil wir schon als Kind gern gezeichnet haben, wir uns damals schon über Farben, Formen, Gestalten, Schreiben oder auch Geschichten ausdrücken wollten und konnten. Und weil unsere Kastanien-Menschen einfach mal schon immer so viel cooler waren als die der anderen. 😎
 

Ablehnung ist in der Akquise normal

Doch einmal im beruflichen Alltag angekommen, tritt etwas Neues auf die Bühne: die Akquise. Denn nur mit Aufträgen werden Menschen, die gern zeichnen und gestalten und kreative Lösungen entwickeln, professionell tätige Illustrator*innen und Designer*innen. Aufträge machen den Unterschied zwischen Beruf und Hobby.

Und dadurch geht es auf einmal nicht mehr nur um unsere Freude am kreativen Schaffen. Auf einmal geht es auch darum, wie wir unsere kreativen Fähigkeiten nutzen, um unsere Auftraggeber*innen in ihrer jeweiligen Problemstellung zu unterstützen.

Und: auf einmal treten wir in den Wettbewerb mit anderen, bewerben uns für Aufträge, machen Angebote. Manchmal bekommen wir den Auftrag, manchmal nicht. Das fühlt sich schnell an wie in Aschenputtel, in der die Tauben »die guten in Töpfchen und die schlechten ins Kröpfen« sortieren. Und hier stellt sich einfach mal schnell die unangenehme Angst ein, ggf. doch in Kategorie 2 zu gehören.

Aber – und ich habe das hier schon soooo oft gesagt – Absagen sind in der Selbstständigkeit das Normalste der Welt. Alle kreativen Unternehmer*innen werden in ihrem Leben mindestens genauso viele Absagen wie Zusagen erhalten. Das ist die Natur der Sache in der Akquise.

Das bedeutet: Zwischen wirtschaftlichem Erfolg (aka Aufträge) und Talent besteht kein kausaler Zusammenhang.
 

Hängen Talent und wirtschaftlicher Erfolg zusammen?

Vielleicht denkst du ja jetzt: Halt mal, Franziska …. wenn du als Illustratorin oder Designerin dein Handwerk nicht beherrschst, dann bekommst du doch automatisch weniger bis keine Aufträge … Es besteht also doch ein kausaler Zusammenhang! Und ich sage: Nein. Denn Handwerk und Talent sind nicht das Gleiche.

Denn dein Handwerk kannst du trainieren.
 

Talent ist nicht alles!

Talent ist nur ein kleiner Bestandteil deines kreativen Angebots. Wenn ich schätzen muss, würde ich sagen, dass Talent maximal 5 Prozent deines kreativen Angebots ausmacht.

Deine handwerklichen Fähigkeiten dagegen sind ein großer Teil deines kreativen Angebots. Auch nicht alles, aber ein großer Teil … ich würde sagen circa 50 Prozent. Im tagtäglichen Berufsalltag nimmt dein Handwerk viel mehr Raum ein als dein Talent. Denn deine technischen und handwerklichen Fähigkeiten bestimmen zu großen Teilen mit, wie schnell du Ideen findest und die Aufgabe, die du von deine Kund*innen bekommen hast, lösen kannst.
 

Deine handwerklichen Fähigkeiten kannst du trainieren!

Und – das Tolle am Handwerk ist – das kannst du trainieren. Du kannst üben und besser werden. Zeichnen zum Beispiel. Klar gibt es Menschen, die von Anfang an besser zeichnen können als andere. Aber ganz ehrlich. Das Talent sorgt hier für einen kleinen Vorsprung, aber ändert nichts daran, dass regelmäßiges Training notwendig ist, um besser zu werden.

Wenn du jeden Tag an deinen zeichnerischen Fähigkeiten arbeitest und diese bewusst verbessert, dann ist es nach einer gewissen Zeit egal, mit wie viel Talent du angefangen hast. Zeichnen ist ein Handwerk, das jeder Mensch lernen kann.
 

Talent sind nur 5 Prozent deines kreativen Angebots. Was ist der Rest?

Vielleicht denkst du ja jetzt: Warte mal, Franziska. Wenn Talent 5 Prozent ausmacht und das Handwerk 50 Prozent. Was ist denn dann der Rest meines kreativen Angebots?

Also ich sehe das so: Deine wirtschaftlichen Kompetenzen, also dein Grundverständnis, wie du dein Unternehmen nachhaltig wirtschaftlich aufgestellt und führst, machen weitere 15 Prozent aus. Und dann gibt es noch deine sozialen Kompetenzen. Denn Gestalter*innen gestalten eben nicht nur. Wir leiten prozesse, nehmen unsere Kund*innen auf eine Reise und beraten und unterstützen sie. Dieser Teil macht weitere 15 Prozent aus.

Und zu guter Letzt spielen deine Erfahrungen und deine Fähigkeit, zu adaptieren und zu lernen auch eine wichtige Rolle, wie du deine Aufträge abwickelst und erledigst. Das sind die verbleibenden 15 Prozent.
 

Scheitern ist ein Bestandteil von Erfolg, nicht das Gegenteil

Viel wichtiger für den langfristigen Erfolg in der Kreativwirtschaft sind Fähigkeiten, die erlernbar sind, die wir üben können und die uns frei machen von der Bewertung von anderen – viel wichtiger ist der Umgang mit dem Scheitern. Höre ich nach der ersten, zweiten oder dritten Absage auf oder passe ich meine Strategie an, indem ich lerne und adaptiere. Oder: Passe ich selbstbestimmt und mit einer wirtschaftlichen Brille meine Positionierung an, wenn ich gerade nicht so viel verdiene, wie ich möchte. Oder: Arbeite ich an meinen kommunikativen Fähigkeiten, wenn die Auftragskommunikation nicht so läuft, wie ich das gerne hätte?

Talent ist sicherlich das, was uns auf den Weg gebracht hat. Für unseren langfristigen Erfolg als kreative Unternehmer*innen macht Talent dagegen nur einen kleinen Teil aus. Ich kann noch so talentiert sein. Wenn ich beim ersten Scheitern schon aufhöre, nützt alles Talent der Welt nichts. Erfolg kommt vom Weitermachen und vom Lernen, auch wenn nicht alles so läuft wie geplant.
 

Wie kannst du dich mit dem Scheitern anfreunden?

Scheitern ist für viele ein negativ besetzter Begriff. Um ihn in ein positives Licht zu setzen, hilft es, den Fokus auf das zu lenken, was durch das Scheitern möglich war.
 

Deshalb die Frage an dich:

  • Wo bist du schon einmal grandios gescheitert?
  • Was hast du dadurch gelernt?
  • Und welche Chancen haben sich dadurch ergeben?

 

Kurze Randnotiz in eigener Sache:

Wenn du jetzt denkst: »Ja, ich möchte meine Akquise proaktiv in die Hand nehmen und damit das Aschenputtelgefühl auf ein Minimum begrenzen«, dann lade ich dich hiermit schon einmal ganz herzlich in die Portfolio-Akademie ein.

Die Portfolio-Akademie ist mein 12-wöchiges Onlineprogramm für Illustrator*innen und Designer*innen und darin positionierst du dich nachhaltig – sowohl wirtschaftlich als auch künstlerisch.

Und damit bekommst du die Werkzeuge an die Hand, mit denen du dir über eine fokussierte und langfristig angelegte Akquise-Strategie wirtschaftliche und zeitliche Freiheit schaffst – damit du die großen Dinge, die dir wichtig sind, auch in die Welt bringst.

Die nächste Portfolio-Akademie beginnt am 2. Oktober 2023 und du kannst dich heute schon ganz unverbindlich auf die Warteliste eintragen unter www.diegutemappe.de/pa. Wenn du auf der Warteliste stehst, bekommst du ein ganz besonderes Wartelisten-Angebot zum nächsten Start der PA, das nur die Menschen auf der Warteliste bekommen.

Und damit wünsche ich dir alles Liebe.
Wir hören uns wieder nächste Woche, ich freu mich auf dich,
bis dahin, Franziska
 

Darf ich dich heute um einen Gefallen bitten?

Für den Verkauf von Büchern sind gute Bewertungen enorm wichtig. Wenn du mein Buch »Die gute Mappe« schon gelesen hast und es dir gefällt, hilfst du mir sehr mit einer Rezension auf Amazon und Co. Du kannst sogar eine Bewertung hinterlassen, wenn du das Buch in einem anderen Buchladen gekauft hast (was ich begrüße). Sharing is caring! Danke dafür! Und auch ein ❤️ und ein Danke an die, die schon eine Rezension geschrieben haben.

 
Hast du noch mehr Portfolio-Fragen? Schreib mir gern, dann nehme ich diese gern in den kommenden Blogposts auf. Liebe Grüße, Franziska

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Disclaimer: Der Blog und der Podcast wollen und können eine rechtssichere, psychotherapeutische oder medizinische Beratung nicht ersetzen. Die hier geteilten Inhalte basieren auf meinen persönlichen Erfahrungen und sind konkrete Einzelfall-Beschreibungen. Deshalb hafte ich nicht für die hier geäußerten Inhalte. Die zur Verfügung gestellten Informationen begründen auch kein Beratungsverhältnis. Bitte triff deine Entscheidungen für dich selbst und hole dir im Zweifelsfall rechtliche oder andersweitige Unterstützung. Die gesammelten Informationen spiegeln den Stand des Veröffentlichungsdatums wider.
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