Dein Portfolio hat die Angewohnheit, klar und deutlich zu verraten, wieviel Wert du deiner eigenen Arbeit beimisst. Über kleine subtile Details zeigen sich entweder Unsicherheiten oder Selbstvertrauen in die eigenen Fähigkeiten.
Wie das Portfolio aussieht, hat deshalb Auswirkungen auf die potenziellen Honorarhöhen, die dir für deine Arbeit angeboten wird. Mit einer wertschätzenden und wertigen Portfolio-Präsentation sind die Chancen deutlich höher, auch ein hochpreisiges Honorar zu verhandelt. Es sieht einfach »teurer« aus. Dem Gegenüber ist es sehr wahrscheinlich, dass eine »billig« aussehende Präsentation auch niedrigere Honorarangebote nach sich ziehen wird.
Das Prinzip ist keine Einbahnstraße: Eine unsaubere, ohne Sorgfalt erstellte Präsentation stellt auch die hochwertigsten Arbeiten in ein schlechtes Licht, während eine wertige, professionelle Portfolio-Präsentation automatisch auch die Professionalität der kreativen Person unterstreicht und auch kleine Schwächen ausgleichen kann.
Wertig ist etwas, was seinen Wert über seine physische oder äußerliche Beschaffenheit visualisiert. Das geht zum Beispiel wunderbar mit Papier. Ein hochwertiges, farblich gut zu deinen Arbeiten passendes Papier unterstützt deine Werke. In PDF- und Web-Portfolios gibt es dagegen kein physisches Material, mit dem du Wertigkeit erzeugen kannst. Deshalb ist hier eine gute, professionelle Gestaltung und die qualitativ hochwertige Aufbereitung deiner Arbeiten noch wichtiger. Schlechte Scans? Ein No-go. Unsauber gesetzte und schlecht zugerichtete Typografie. Bitte nicht.
Nutze gute Typografie. Gut eingerichtete und professionelle Schriften wirken wertig. Kostenlose und gute zugerichtete Schriften findest du zum Beispiel auf Fontsquirrel. Je dekorativer die Schrift im Portfolio ist, desto schneller wirkt sie unprofessionell. Verzichte deshalb auf typografisches Konfetti. Vertraue lieber in deine Werke und gib ihnen Raum und Luft zum Atmen. Aufgeräumte, großzügige Layouts unterstützen in diesem Sinne die Wertigkeit deines Portfolios. Mische maximal zwei Schriften. Gute Schriftmischungen findest du hier. Indem du die gleichen Schriften auch in all deinen anderen Kommunikationsmitteln verwendest, erzeugst du Wiedererkennbarkeit und Kohärenz. Auch bei Farben ist weniger mehr. Nutze auf all deinen Portfolio-Kanälen ein festes Set von Farben. Dabei ist Blau nicht gleich Blau. Notiere dir deine Farbwerte (CMYK für Druck, RGB bzw. die Hexadezimal-Werte, z.B. #f1f3f5, für’s Web) und nutze diese überall einheitlich.
Hausaufgabe
Den allerersten Schritt zur Wertigkeit machst allerdings du, indem du den Wert deiner Arbeit erkennst, benennst und dann überlegst, wie du diese über die Portfolio-Gestaltung und Ausstattung zeigst. Beginne heute damit und schreibe jetzt auf, was dir deine Arbeit wert ist! Was schätzt du selbst an deiner Arbeit? Und wie unterstützt deine Arbeit deine Kund*innen? Welchen Mehrwert erzeugt deine Arbeit?
Hast du noch mehr Portfolio-Fragen? Schreib mir gern, dann nehme ich diese gern in den nächsten Blogposts auf.