Hast du dich auch schon mal gefragt, ob du gut genug bist für den kreativen Markt? Ich kenne diese hundsgemeine Frage sehr gut, die immer dann auf die Bühne tritt, wenn etwas nicht so läuft, wie ich es gern hätte. Der Auftrag geht an jemand anderes, mein neues Buch-Exposé wird abgelehnt und anstatt lauter Hurra-Rufe und Konfetti landet eine Email mit tausend Korrekturen im Postfach.
Gerade um künstlerische und kreative Berufe schwebt oftmals das große Mysterium Talent. Das hat man oder man hat es eben nicht. Denn das Talent sorgt als angeborene Befähigung dafür, dass die talentierte Person im Bereich der Begabung leichter, schneller und somit auch oft mit mehr Freude lernt als die Talentfreien. Somit sind die Personen mit oft einfach »besser« als die Menschen ohne. So lautet zumindest eine übliche Überzeugung.
Und es ist sicherlich so, dass Talent gerade für den Anfang des Weges in die Kreativwirtschaft eine wichtige Komponente ist. Vor allem für die Berufswahl. Denn warum haben wir uns denn entschieden, Illustrator*in oder Designer*in zu werden. Ganz sicher nicht, weil unsere Eltern uns empfohlen haben: »Werd doch Illustrator*in oder Designer*in. Das ist was Solides.« 😉
Häufig entscheiden wir uns für einen kreativen Beruf, weil wir schon als Kind gern gezeichnet haben, wir uns damals schon über Farben, Formen oder auch Geschichten ausdrücken wollten und konnten und unsere Kastanien-Menschen einfach mal so viel cooler waren als die der anderen. 😎
Doch einmal im beruflichen Alltag angekommen, tritt etwas Neues auf die Bühne: die Akquise. Auf einmal geht es nicht mehr nur um unsere Freude am kreativen Schaffen. Auf einmal geht es auch darum, wie wir unsere kreativen Fähigkeiten nutzen, um unsere Auftraggeber*innen in ihrer jeweiligen Problemstellung zu unterstützen.
Und: auf einmal treten wir in den Wettbewerb mit anderen, bewerben uns für Aufträge, machen Angebote. Manchmal bekommen wir den Auftrag, manchmal nicht. Das fühlt sich schnell an wie in Aschenputtel, die die Tauben bittet, »die guten in Töpfchen und die schlechten ins Kröpfen« zu sortieren. Mit der unangenehmen Angst, ggf. doch in Kategorie 2 zu gehören.
Absagen sind in der Selbstständigkeit das Normalste der Welt. Alle kreativen Unternehmer*innen werden in ihrem Leben mindestens genauso viele Absagen wie Zusagen erhalten. Das ist die Natur der Sache in der Akquise. Absagen haben nichts mit Talent bzw. Talentfreiheit zu tun.
Viel wichtiger für den langfristigen Erfolg in der Kreativwirtschaft ist eine Fähigkeit, die erlernbar ist, die wir üben können und die uns frei macht von der Bewertung von anderen – viel wichtiger ist der Umgang mit dem Scheitern. Höre ich nach der ersten, zweiten oder dritten Absage auf oder passe ich meine Strategie an, indem ich lerne und adaptiere.
Talent ist sicherlich das, was uns auf den Weg gebracht hat. Für unseren langfristigen Erfolg als kreative Unternehmer*innen macht Talent dagegen nur einen kleinen Teil aus. Ich kann noch so talentiert sein. Wenn ich beim ersten Scheitern schon aufhöre, nützt alles Talent der Welt nichts. Erfolg kommt vom Weitermachen, auch wenn nicht alles so läuft wie geplant.
Wie kannst du dich mit dem Scheitern anfreunden?
Scheitern ist für viele ein negativ besetzter Begriff. Um ihn in ein positives Licht zu setzen, hilft es, den Fokus auf das zu lenken, was durch das Scheitern möglich war.
Deshalb die Frage an dich:
- Wo bist du schon einmal grandios gescheitert?
- Was hast du dadurch gelernt?
- Und welche Chancen haben sich dadurch ergeben?
Lust auf mehr? In der Portfolio-Akademie lernst du außerdem, wie du deine Akquise so wirksam wie möglich aufstellen kannst, um das Aschenputtel-Gefühl auf ein Minimum zu begrenzen. Sounds good? 👍 Am 6. September geht’s los. 12 Wochen geballtes Wissen, Austausch und Feedback im 12-wöchigen Onlinekurs. Alle Infos dazu gibt es hier.
Hast du noch mehr Portfolio-Fragen? Schreib mir gern, dann nehme ich diese gern in den nächsten Blogposts auf.