Vor kurzem erreichte mich eine Frage von Mandy. Sie fragt: »Welche anderen Möglichkeiten der Akquise gibt es noch neben den üblichen Methoden ›Portfolios versenden‹ und ›sich auf der Buchmesse bei Verlagen vorstellen‹?« Danke für diese gute Frage, die ich gerne beantworte!
Akquise ist alles, was du aktiv tun kannst, um mit deinen Auftraggeber*innen in Kontakt zu treten und ein Angebot auszusprechen. Das kann vom Prinzip vieles sein, solange es dein konkretes Angebot und/oder dich als die Person dahinter sichtbar macht: das per Email zugesendete PDF-Portfolio ist dabei genau so ein Akquisetool wie das ausgesprochene Angebot an die neue Bekanntschaft im Fahrstuhl, im Sinne von Hape Kerkeling: »Sie brauchen Illustrationen, ich hab die Illustrationen.« 😉
Im Illustrationsbereich sind zum Beispiel Postkarten beliebt. Mehrfach im Jahr versendet wird deine Arbeit so immer wieder sichtbar und bleibt auf diese Weise in Erinnerung. Eine einzelne Postkarte macht dabei noch keine Akquise, erst durch Kontinuität entsteht Sichtbarkeit.
Auch andere Formen von Mailings sind üblich. Der Weimarer Adventskalender ist zum Beispiel als gemeinsame Akquiseaktion der Weimarer Illustrierenden entstanden und wurde erst später ein »echtes« Produkt, das man heute auch kaufen kann. Durch vereinte Kräfte können die beteiligten Kreativen so deutlich mehr Kontakte erreichen als alleine. Und auch die Auftraggeber*innenseite profitiert von dieser geballten Ladung an schönen Illustrationen und interessanten Kontakten.
Auch persönliche Gespräche oder die Vorstellung im Unternehmen gehören zur direkten Akquise. Gerade letzteres kann sinnvoll sein, wenn du eine kreative Dienstleistung anbietest, die sich an Personen richtet, die üblicherweise nicht mit Kreativen zusammen arbeiten und deshalb dankbar sind, wenn du ihnen im persönlichen Gespräch erläuterst, wie du ihnen helfen kannst.
Für direkte Akquiseaktionen solltest du dich fragen, mit welcher Aktion du dein Angebot leicht verständlich »aussprechen« kannst (»Ich möchte mit Ihnen zusammenarbeiten und biete Ihnen XYZ an.«) und wie du es so »verpacken« kannst, dass es Neugierde auf mehr weckt und dich und deine Unternehmenswerte gut repräsentiert.
Doch Akquise beschränkt sich nicht nur auf die direkte Kontaktaufnahme. Du kannst auch indirekt bei deinen Auftraggeber*innen sichtbar werden – zum Beispiel über die Teilnahme an Ausstellungen und freien Projekten, mit Presseartikeln über deine Arbeit, über Auszeichnungen oder regelmäßige Social Media- oder Blog-Posts. Diese indirekten Kanäle sind sehr gut geeignet, um kontinuierliche Sichtbarkeit zu erzeugen und dich in deinem Gebiet als Expert*in zu positionieren.
Zur indirekten Akquise gehören auch Empfehlungen. Und diese sind nicht zu unterschätzen. Mehr als die Hälfte meiner Aufträge erreicht mich, weil mich Personen, mit denen ich schon zusammen gearbeitet habe, weiterempfehlen. Und das ist bei vielen Kreativen so. Scheue dich deshalb nicht, Personen in deinem Umfeld um Hilfe und um eine Empfehlung zu bitten. Vielleicht kennen sie ja jemanden, der genau dein Angebot dringend benötigt.
Plane deine Akquise strategisch
Eine Aktion alleine macht noch keine Akquise. Plane deshalb mindestens ein Jahr im Voraus und betrachte dabei sowohl deine indirekten wie auch deine direkten Akquisekanäle.
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Hast du noch mehr Portfolio-Fragen? Schreib mir gern, dann nehme ich diese gern in den nächsten Blogposts auf.