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Vor vielen Jahren habe ich für knapp ein Jahr in China gelebt und gearbeitet. Genau genommen in Shanghai. Es war eine intensive Zeit, ich war Anfang Zwanzig und das erste Mal weit weg von Zuhause. Habe als Architektin gearbeitet ... das war also noch in meinem ersten Leben ... bevor ich mich entscheiden habe, noch einmal von vorn anzufangen und Kommunkationsdesign zu studieren ... um das, was mich wirklich glücklich macht, zu meinem Beruf zu machen: Gut gestaltete und illustrierte Bücher.
Damals in Shanghai hatte ich diesen Traum, diese für mich besondere Zeit mit einer besonderen Reise zu beenden. Ich wollte mit der Eisenbahn von Shanghai nach Hause fahren. Zweieinhalb Wochen Zugreise. Von Shanghai über Beijing nach Ulan Bator, von dort aus nach Irkutsk und Moskau bis nach St. Petersburg. Und von dort dann nach Deutschland. Ich hatte große Lust darauf – und große Angst davor.
Deshalb habe ich es ganz vielen Menschen erzählt, insbesondere denen, bei denen es mir ziemlich unangenehm gewesen wäre, wenn sie mitbekommen hätte, dass ich mich nicht getraut habe. Auf diese Weise entstand eine Verbindlichkeit, die mich unterstützt hat, die Reise zu machen, auch mit Muffensausen und Puddingbeinen. Genau das gleiche Prinzip kannst du benutzen, um dich zu überlisten und aus der Komfortzone herauszutreten.
Gerade in der Akquise treten wir immer wieder aus der Komfortzone heraus. Und solche Situationen triggern Ängste und Sorgen, also Gefühle, die schnell dafür sorgen, dass wir dann eben doch nicht das neue Portfolio losschicken oder zum nächsten Netzwerktreffen gehe oder dem neuen Büronachbarn, der ein potenzieller Auftraggeber sein könnte, mal »Hallo« sagen. Deshalb brauchen wir in gerade diesen Situationen Menschen in unserem Leben, die Verbindlichkeit schaffen, indem sie uns beim Wort nehmen, die uns anfeuern und auch nachfragen, wenn wir schon seit drei Wochen über unser Nichts-Tun hinwegschweigen.
Im Studium ist es oft leicht, solche Menschen zu finden. Denn an den Hochschulen tummeln sich ja viele gleichgesinnte Kreative, die genauso die gleichen Probleme haben wir wir selbst. Doch einmal im Berufsleben angekommen, wird es für viele kreative Unternehmer*innen schwerer, diese Menschen zu finden. Das Leben als Illustrator*in und Designer*in kann manchmal ganz schon einsam sein.
Deshalb möchte ich dir heute vier Möglichkeiten vorstellen, wie du mehr Verbindlichkeit in dein Leben holst.
Ein Verbindlichkeitspartner ist eine Person, der du von deinen Plänen erzählst und die nachfragt und überprüft, ob du deine Pläne auch umsetzt. Es kann schon reichen, einfach nur ausreichend vielen Menschen von einem Plan zu erzählen, um in die Puschen zu kommen. So wie ich damals, in Shanghai. Allerdings werden Verbindlichkeitspartner*innen noch »verbindlicher«, wenn ihr euch regelmäßig seht und austauscht. Ihr könnt euch To-do-Listen schicken und grüne Häkchen, wenn ihr eure To-dos erledigt habt. So könnt ihr euch auch gemeinsam feiern.
Doch woher nehmen, wenn nicht stehlen? Die wahrscheinlich einfachste Möglichkeit, solche Menschen zu finden, ist die Teilnahme an einem Stammtisch. Es gibt viele offene Meetups und virtuelle Stammtische, zu denen du einfach gehen kannst, um dich mit Gleichgesinnten auszutauschen. Ich nenne hier nur ein paar: die Regionalgruppen der IO (zu denen übrigens auch Nicht-Mitglieder herzlich willkommen sind), die Stammtische der IO, die Kreativgemeinde der CreativeMornings, die in vielen großen Städten Angesicht-zu-Angesicht-Veranstaltungen organisieren, lokale Co-Working- und Atelier-Projekte und digitale Communities wie zum Beispiel die Facebookgruppe »Zeichnen als Beruf: Treffpunkt für IllustratorInnen«, die von meiner ganz tollen Kollegin und Freundin Kristina Gehrmann gegründet wurde.
Auch Mentor*innen können für mehr Verbindlichkeit sorgen. Ein*e Mentor*in ist eine Person, die ihre berufliche Erfahrung an eine unerfahrenere Person (Mentee) weitergibt und auf diese Weise die persönliche oder berufliche Entwicklung der weniger erfahrenen Person unterstützt. Es findet ein Erfahrungstransfer statt, der allerdings nicht zwingend eine Einbahnstraße sein muss.
Ich selbst hatte in meinem Leben schon einige Mentor*innen, die mich unterstützt haben auf meinem Weg. Diesen Staffelstab habe ich schon einige Male weitergegeben und jüngere Menschen auf ihrem Weg begleitet und bestärkt. Es ist eine schöne Erfahrung, einen Menschen zu ermutigen und zu sehen, wie sich dieser Mensch entwickelt.
Wünschst du dir eine*n Mentor*in, überlege, welche Kolleg*innen schon dort sind, wo du auch gern sein möchtest, und wie du dich mehr mit solchen Menschen umgeben kannst. Dabei ist es empfehlenswert, Wege zu suchen, mit denen du ganz natürlich in ein inspirierendes Umfeld hineinwächst – indem du zum Beispiel einen Arbeitsplatz in einem Atelier mit etablierten Kolleg*innen anmietest – oder alternativ Angebote schaffst, die deine »Vorbilder« in dein Umfeld einladen (zum Beispiel über die Organisation einer Gruppenausstellung oder eines Stammtisches).
Es ist in den wenigsten Fällen eine gute Idee, direkt um eine Mentor*innenschaft zu fragen. Das hört sich für die potenziellen Mentor*innen schnell nach viel Arbeit und Verantwortung an. Deshalb ist es sinnvoll, den Kontakt langsam aufzubauen und die Beziehung mit Geduld zu pflegen, damit sich diese natürlich entwickeln kann. Und dann ab und an um Feedback zu bitten und verbindliche Ansagen zu machen. Die Chance, Unterstützung zu erfahren, steigt, wenn du beim Um-Rat-bitten den Arbeitsaufwand der befragten Person klein hältst. Stelle Fragen zu einem konkreten Problem und zeige auf, was du dir selbst schon für Gedanken gemacht hast. Machst du das immer und immer wieder, entsteht so ganz natürlich eine Art von Mentorat.
Alternativ gibt es organisierte Programme, wie das Mentor*innenprogram der Illustratoren Organisation oder das Mentoring-Programm des Projektbüros »Frauen in Kultur & Medien« des Deutschen Kulturrates. Hier sind die Rahmenbedingungen durch das Programm vorgegeben. Dadurch entsteht Struktur und ein klarer, verbindlicher Rahmen.
Und natürlich kannst du auch einfach mal aktiv auf deine Kolleg*innen in deinem näheren Umfeld zugehen. Und zum Beispiel die Kollegin im Studio zwei Straßen weiter auf einen Kaffee einladen. Vielleicht ergibt sich ja mit der Zeit daraus eine Freundschaft und eine Vertrauensbasis, so dass ihr gegenseitig für euch für mehr Verbindlichkeit sorgen könnt.
Und als letzte Möglichkeit möchte ich dir auch noch kommerzielle Verbindlichkeitsprogramme vorstellen. Denn natürlich kann auch das Sinn machen. Wenn du ein bestimmten Ziel in einer bestimmten Zeit erreichen möchtest, sagen wir mal, du möchtest dich in einem halben Jahr neu positionieren und eine Akquisestrategie entwickeln, aber du weißt, dass du ohne Verbindlichkeit einfach nicht zu Potte kommen wirst, dann kann es sinnvoll sein, Geld dafür in die Hand zu nehmen und dir diesen verbindlichen Rahmen zu schaffen. Mein Onlineprogramm Die Portfolio-Akademie ist genau das. Sie ist ein verbindlicher und sicherer Raum, in dem du Schritt für Schritt durch einen Positionierungsprozess gehst. Zusammen mit anderen Kreativen und mit regelmäßigen Coachingtreffen, die dir helfen, auch wirklich aktiv ins Tun zu kommen. Eben weil auch Verbindlichkeit da ist.
Und deshalb jetzt mal die Frage an dich. Mit welcher Strategie beginnst du heute?
Damit wünsche ich dir ganz viel Erfolg und schicke dir ganz herzliche Grüße.
Bis nächste Woche, Franziska
Die Portfolio-Akademie öffnet am 2. Mai die Türen
Und wenn du Lust hast, deine Positionierung über 14 Wochen lang in einer Gruppe von gleichgesinnten Kreativen und mit ganz viel Unterstützung zu gehen, dann trag dich doch noch ganz schnell in die Warteliste der Portfolio-Akademie ein.
Diese öffnet vom 2. bis 6. Mai 2022 ihre Türen und startet am 9. Mai mit einer begrenzten Zahl von 18 Teilnehmer*innen. Wenn du auf der Warteliste stehst, bekommst du vor dem offiziellen Verkauf ein besonderes Earlybird-Angebot. Es lohnt sich also, auf der Warteliste zu stehen.
Hast du noch mehr Portfolio-Fragen? Schreib mir gern, dann nehme ich diese gern in den kommenden Blogposts auf.