Kennst du das? Du warst mutig und hast dich etwas getraut, was neu war. Du hast neue Ufer erforscht und einen großen Schritt aus deiner Komfortzone gemacht. Eigentlich könntest du stolz auf dich sein, aber dann bleibt der Erfolg aus. Und es passiert nicht das, was du dir gewünscht hast.
Und dann ist er auf einmal da. Der Gedanke: Bin ich vielleicht einfach nicht gut genug? Diese Frage quält viele Kreative. Insbesondere, wenn die Ergebnisse ausbleiben, Absagen kommen oder die externe Bestätigung zum Beispiel durch Aufträge fehlt.
Ich selbst kenne das Gefühl, nicht gut genug zu sein, natürlich auch. Gerade zu Beginn meiner Illustratorinnen-Laufbahn habe ich mich wirklich angestrengt, Aufträge in der Buchillustration zu bekommen, aber es hat lange nicht funktioniert. In dieser Zeit hing der Gedanke, dass ich einfach nur nicht gut genug bin, wie ein Damoklesschwert über mir.
Für mich änderte sich vieles, nachdem ich mich bewusst positioniert habe. Und mal wirklich genau hingeschaut habe, was ich gut kann, was mich ausmacht und von anderen unterscheidet und was mich motiviert. Damit habe ich dann Angebote geschnürt und damit genau die Kund*innen aktiv angesprochen, die genau diese Dinge auch brauchen. Und tamtaratam – auf einmal habe ich Aufträge bekommen.
Jetzt könnte man denken, dass diese Erfahrung, also diese Bestätigung von außen, dafür gesorgt hat, dass sich das Gefühl bei mir einstellte, dass ich gut genug bin. Aber – und das ist heute das Thema des Podcasts – war ich das nicht auch schon vorher? Ich als der Mensch, der ich bin, war doch die ganze Zeit vorher schon vollkommen ok und gut so wie ich war. Genauso wie du die ganze Zeit genau richtig bist, wie du bist.
Die Angst, nicht gut genug zu sein, quält viele Kreative. Deshalb möchte ich dir heute eine Perspektive vorstellen, mit der es für dich leichter wird, dich davon frei zu machen und ein für allemal deinen Frieden damit zu schließen. Denn: Egal, ob du deine Ziele gerade erreichst oder ob du Hürden vor dir hast, du bist immer genauso richtig wie du bist. Und daran ändern weder Absagen, noch Misserfolge etwas – und ehrlich gesagt bist du auch nicht besser oder richtiger, wenn du große Erfolge feiern kannst. Du bist immer genau so richtig wie du bist.
Doch wie bekommst du es hin, dich daran zu erinnern – gerade in Momenten, in denen sich die Angst vor dem Nicht-gut-genug-sein so dominant aufdrängt?
Du kennst vielleicht ja schon mein Modell der kreativen Seele mit ihren kreativen Identitäten. Das Modell habe ich in meinem Buch »Die gute Mappe. Dein Weg zu einem überzeugenden Portfolio und kreativer Selbstbestimmung«, das 2021 im d.punkt verlag erschienen ist, entwickelt. Heute stelle ich dir eine ergänzende Perspektive auf das Modell der kreativen Seele vor, die dir hilft, die Frage »Bin ich gut genug?« für immer gehen zu lassen.
Im Modell der kreativen Seele gibt es einmal dich. Du in deiner ganzen Fülle und Essenz bist deine kreative Seele. Die kreativen Identitäten sind dagegen Teilaspekte der kreativen Seele, strategisch bewusst von dir ausgewählte und präzise definierte Facetten oder auch Personas. Dort unterstützt du deine Kund*innen mit deiner kreativen Dienstleistung. Deine verschiedenen kreativen Identitäten repräsentieren deine verschiedenen Angebote. Du hast also deine Fähigkeiten in unterschiedliche für deine Kund*innen attraktive kleine Angebots-Pakete verpackt.
Es gibt also einmal dich als der Mensch, der du bist – und Teilaspekte von dir: dein Handwerk (also deine ganzen verschiedenen Fähigkeiten und Techniken) und deine unterschiedlichen Angebote.
Diese grundsätzliche Unterscheidung zwischen Handwerk, Angebot und dir als Person ist hilfreich, denn diese Differenzierung erlaubt, dass du als Person immer, wirklich immer, richtig bist. Manchmal verhältst du dich vielleicht doof. Verhalten kann man ändern. Aber dein Kern, deine Essenz, deine kreative Seele, du als Mensch, bist die ganze Zeit ok. Ganz gemäß des Mottos: Ich bin ok. Und du bist genauso ok.
Daneben gibt es noch dein Handwerk. Das sind deine Werkzeuge und Fähigkeiten, mit denen du arbeitest. Diese hast du dir über die Zeit und durch Übung und in einem Lernprozess angeeignet. Es kann sein, dass dein Handwerk noch nicht auf dem Stand ist, den du brauchst, um auf bestimmten Märkten zu arbeiten. Wie ich, als ich damals im Jahr 2010 Kinderbücher illustrieren wollte, ohne mir wirklich Gedanken zu machen, was Kinderbuchverlage eigentlich brauchen und wollen – und deshalb keine Kinderfiguren im Portfolio hatte. Aber: Handwerk kann man trainieren. Wir können besser darin werden. Unser Handwerk ist etwas, für das wir alle für uns selbst Verantwortung übernehmen können und dessen Qualität wir, zumindest zu sehr großen Teilen, kontrollieren können. Wenn wir uns mehr handwerkliche Fähigkeiten wünschen, dann heißt es: üben, üben, üben.
Und dann gibt es ja noch deine Angebote. Das sind von dir individuell zusammengestellte Pakete von Leistungen, mit denen du deine potenziellen Kund*innen unterstützt und mit denen du Geld verdienst.
Diese Pakete bietest du deinen potenziellen Kund*innen an. Hier kann es passieren, dass du deren Bedürfnisse falsch einschätzt. Das führt dann dazu, dass dein Angebot in diesem Fall nicht zu den Unternehmen passt, mit denen du zusammenarbeiten möchtest. Du bekommst vielleicht eine Absage.
Hier hast du dann die Möglichkeit, dein Angebot anzupassen und zu optimieren. Du kannst dir die Zeit nehmen, deine Wunschkund*innen besser kennenzulernen, kannst deinem Angebot Dinge hinzufügen oder es knackiger machen. Und du kannst dich auch entscheiden, dein Angebot anderen Kund*innen anzubieten, zu denen es gegebenenfalls besser passt.
Dein Handwerk kannst du also trainieren, dein Angebot kannst du anpassen. Und du selbst bist – durch diese Differenzierung und egal was passiert – egal, wie viel Erfolg du hast oder nicht, egal ob du Fehler machst oder nicht – du bist immer gut so wie du bist.
Vielleicht fragst du dich ja jetzt, warum wir das eigentlich machen – warum wir uns freiwillig und so oft diesen Selbstzweifeln und diesen Ängsten, nicht zu reichen, aussetzen. Gute Frage!
So oft definieren wir uns über das, was wir erreichen – oder eben nicht erreichen. Gesellschaftlich ist es anerkannt, dass wir uns über Leistung identifizieren. Und die Angst, nicht gut genug zu sein, ist ja nichts anderes als Angst vor Ablehnung, Misserfolg und zu wenig Leistung. Wir leben in einer Leistungsgesellschaft und diese verspricht uns, dass mit Leistung alles gut wird.
Damit einher kommt der Glaubenssatz, dass alles anders sein wird, wenn erst einmal das große Ziel erreicht ist. Dass wir dann plötzlich glücklicher und zufriedener sein werden. Wenn wir erst einmal genug geleistet haben. Die Crux daran: Das stimmt nicht! Erfolg macht uns nicht zu glücklicheren Menschen.
Du hast bestimmt schon öfters einmal deine Ziele erreicht: kleine wie große. Ist dir dabei schon einmal aufgefallen, dass so ein Erfolg zwar eine ganz tolle Sache ist – Konfetti ist also definitiv angebracht – aber du trotzdem danach immer noch die gleiche Person bist, die du gestern, also vor dem Erfolg, warst? Mit den gleichen Selbstzweifeln, Ängsten – und ja, auch Schwächen.
Natürlich helfen Erfolge über die Zeit, mehr Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten zu entwickeln. Viele Glaubenssätze und Blockaden, die wir mit uns rumschleppen, haben aber wenig mit Logik und Fakten zu tun. Deshalb hilft es auch nicht, diese mit faktischen Erfolgen und Logik zu bekämpfen.
Genauso ist Glück keine Summenrechnung von erreichten Zielen. Glück hat in vielen Situationen nur wenig mit dem Außen zu tun. Es stellt sich ein, wenn du mit dir in Frieden lebst. Glück und Zufriedenheit sind also nicht das Ergebnis von Erfolg und von erreichten Zielen, sondern entstehen, wenn du dich entscheidest, deinen Weg zu genießen und diesen wertzuschätzen. Wenn du dich selbst so annimmst, wie du bist. Heute und morgen und jeden Tag wieder.
Es gibt also dich und dein Handwerk und deine Angebote. Dein Angebot wird für deine Kund*innen interessanter, wenn du deine persönlichen Stärken in dein Angebot einfließen lässt. Und ja, klar, wie alle Menschen hast du ganz individuelle Stärken.
Deine Stärken sind dabei eine Mischung aus deiner Persönlichkeit (also deiner Essenz bzw. deiner kreativen Seele) und den Fähigkeiten, die du dir angeeignet hast, also deinem Handwerk. Auch dein individueller Erfahrungsschatz, also dein persönlicher Weg, prägt dich und macht dich genau zu dem Menschen, der du bist. Deshalb gibt es dich inklusive deiner individuellen Stärken, Eigenschaften und Fähigkeiten so nur einmal auf der Welt.
Wenn du deine Stärken besser kennenlernen möchtest, dann hab ich was für dich: Das Workbook »Deine Superkraft«, das du dir für 0,00 Euro herunterladen kannst. Das Workbook hilft dir, deine Stärken zu identifizieren und lädt dich auch ein, diese verstärkt in deinem Angebot zu verankern. Du findest es unter www.diegutemappe.de/superkraft
Wenn du dich auch positionieren möchtest und dir dabei Unterstützung und gleichgesinnte Weggefährt*innen wünschst, dann komm in die Portfolio-Akademie. Das ist mein 12-wöchiges Programm, in dem sich Illustrator*innen und Designer*innen sowohl künstlerisch als auch wirtschaftlich nachhaltig positionieren. Der nächste Jahrgang startet im Herbst. Aber du kannst dich heute schon unverbindlich auf die Warteliste eintragen. Dann bekommst du zum nächsten Start einen exklusiven Wartelisten-Bonus. Die Warteliste findest du auf wwww.diegutemappe.de/pa.
Triffst du heute die Entscheidung, deinen eigenen Weg zu respektieren und zu genießen? Und was kannst du heute tun, um einen kurzen Moment innezuhalten, um dir selbst Wohlwollen und Akzeptanz zu schenken? Ich mach mit. Und werde gleich mal einen kleinen Spaziergang über den zugefrorenen See machen und mir die Nase kitzeln lassen von der Wintersonne. Denn: Alles ist gut. Und was machst du?
Teile deine Erkenntnisse und Erfahrungen gern unter dem Podcast, hier direkt unter dem Blogartikel oder auf Instagram.
Und damit wünsche ich dir alles Liebe.
Wir hören uns wieder nächste Woche, bis dahin, Franziska
Darf ich dich heute um einen Gefallen bitten?
Für den Verkauf von Büchern sind gute Bewertungen enorm wichtig. Wenn du mein Buch »Die gute Mappe« schon gelesen hast und es dir gefällt, hilfst du mir sehr mit einer Rezension auf Amazon und Co. Du kannst sogar eine Bewertung hinterlassen, wenn du das Buch in einem anderen Buchladen gekauft hast (was ich begrüße). Sharing is caring! Danke dafür! Und auch ein ❤️ und ein Danke an die, die schon eine Rezension geschrieben haben.
Hast du noch mehr Portfolio-Fragen? Schreib mir gern, dann nehme ich diese gern in den kommenden Blogposts auf. Liebe Grüße, Franziska