Hallo hallo! Und herzlich Willkommen zu einer neuen Folge des Portfolio-Podcasts.
Heute würde ich sehr gern einmal mit dir über Routinen sprechen. Routinen – das klingt ja erst einmal weder sonderlich sexy noch sonderlich aufregend. Aber Routinen sind der Knaller, wenn du große Pläne hast und diese auch in die Tat umsetzen möchtest.
Routinen sind super hilfreich, zum Beispiel wenn du mit deiner Akquise durchstarten möchtest. Denn hier gilt es ja, kontinuierlich und immer wieder Sichtbarkeit für deine kreative Arbeit zu schaffen. Und Kontinuität entsteht durch …. Trommelwirbel … Routinen.
Auch sorgen Routinen automatisch für eine Struktur im beruflichen Alltag und sind deshalb auch ein großartiges Werkzeug, um für emotionale Balance zu sorgen und deine mentale Gesundheit zu pflegen. Sie sind also wie ein Sicherheitsnetz, mit dem du Stresssituationen mit mehr Gelassenheit begegnen kannst.
Und auch wenn gerade auf deiner Todo-Liste steht, dass du dein Herzensprojekt in die Welt bringen möchtest, dann sind Routinen deine besten Freunde. Denn sie befähigen dich, bei großen und langfristigen Projekten dranzubleiben und kontinuierlich weiterzumachen – und somit deine großen Ziele Schritt für Schritt Realität werden zu lassen.
Heute stelle ich dir deshalb fünf schnell und einfach umsetzbare Strategien vor, mit denen du genau die Routinen etablierst, die du heute brauchst, um selbstbestimmt deinen Weg zu gehen. Und wenn du mit diesen 5 Strategien einmal erlebt hast, wie leicht es ist, Routinen aufzubauen, dann kannst du dir damit jederzeit wieder neue Routinen aufbauen – je nachdem, was gerade notwendig ist und was du gerade brauchst.
Hier mal eine Randnotiz in eigener Sache: Wenn du ganz bewusst Routinen für deine Akquise und deinen beruflichen Alltag aufbauen möchtest, dann komm in die Portfolio-Akademie.
Das ist mein 12-wöchiges Onlineprogramm für Illustrator*innen und Designer*innen und darin positionierst du dich nachhaltig – sowohl wirtschaftlich als auch künstlerisch – und baust dir in diesen 12 Wochen auch gleichzeitig Routinen auf, die dich tagtäglich beim Akquisemachen unterstützen.
Wenn das in deinen Ohren gut klingt, dann trag dich gern auf die Warteliste der Portfolio-Akademie ein. Denn die nächste Runde startet im Oktober und wenn du auf der Warteliste stehst, dann bekommst du einerseits alle Infos als Erstes und gleichzeitig bekommst du auch einen ganz besonderen Special-Wartelisten-Bonus. Eintragen kannst du dich auf www.diegutemappe.de/pa/
Lass uns mal mit den Routine-Basics beginnen. Im Lexikon steht, dass eine Routine eine durch Übung erworbene Fähigkeit ist, mit der es gelingt, eine bestimmte Tätigkeit sehr sicher, schnell und souverän auszuführen.
Ich würde hier gern noch ergänzen, dass Routinen eingeübte Automatismen sind. Über eine Routine musst du also gar nicht mehr nachdenken – du machst sie automatisch. Auch musst du nicht extra die Entscheidung treffen, ob du diese Routine jetzt oder heute Abend oder übermorgen machst. Nein, es ist einfach ganz klar. Diese Routine findet jetzt statt und das steht auch gar nicht zur Debatte.
Dieser in die Routine eingebaute Automatismus sorgt dafür, dass dir die Routine Energie und Zeit spart. Denn Entscheidungen kosten Kraft. Und je weniger Entscheidungen getroffen werden müssen, desto mehr Energie hast du. Und auch mehr Zeit. Denn Grübeln und Abwägen dauert ja eine bestimmte Zeit. Und auch hier gilt deswegen: Je weniger du abwägst und grübelst, desto mehr Zeit hast du.
Naja, jetzt könnte man argumentieren, dass viele Routinen ja auch Zeit kosten.
Meine aktuelle Morgenroutine ist zum Beispiel echt zeitintensiv. Ich starte meinen Tag mit 10 Minuten Journaling und meditiere danach genauso lang. Danach mache ich eine Viertelstunde Yoga oder Pilates – mit Youtube, weil es damit einfach ist. Und dann lege ich mich noch einmal für circa 5 bis 10 Minuten wie ein umgedrehtes U auf meinem Yogablock, um die Verspannungen in meinen Schulter – vom zu viel vor dem Monitor sitzen – durch die Schwerkraft wegdehnen zu lassen.
Für meine Morgenroutine geht also locker mal eine ganze Stunde drauf. Allerdings habe ich festgestellt, dass diese eine Stunde dafür sorgt, dass es mir danach für den restlichen Tag so viel besser geht und ich viel mehr gebacken bekomme. Die eine Stunde Zeit spart also in der Summe irgendwie auch Zeit – weil andere Dinge dadurch leichter und schneller gehen.
Gleichzeitig habe ich mir auch ein Notfall-Programm entwickelt, das greift, wenn einfach mal nicht genug Zeit für dieses Ein-Stunden-Programm da ist – mehr dazu später.
Routinen sparen also Zeit und Energie – oder sorgen für mehr Energie und Wohlbefinden, was dann im Umkehrschluss irgendwie auch für mehr nutzbare Zeit sorgt.
Heute soll es also darum gehen, wie du dir mit einfachen und schnell umsetzbaren Tricks hilfreiche und unterstützende Routinen aufbaust und dazu habe ich dir ein paar Impulse und Tricks mitgebracht – und mit diesen Tricks ist das Routine-Aufbauen einfacher als du vielleicht denkst.
Denn vielleicht schleichen sich ja gerade ein paar Gedanken in deinen Kopf, die dich daran erinnern, dass du dir ja bestimmt schon einige Male Dinge und Routinen vorgenommen hast, aber spätestens nach ein paar Wochen dir eingestehen musstest, dass diese großen Pläne im alltäglichen Wahnsinn untergegangen sind.
Keine Sorge. Damit bist du nicht allein! Ich selbst praktiziere eine Vielzahl von täglichen Routinen – und das schon seit langer Zeit. Und gleichzeitig scheitere ich aber auch immer wieder daran, neue Routinen zu etablieren – zum Beispiel mit meinem aktuellen Buchprojekt. Darüber habe ich ja vor ein paar Wochen in Episode #59 | Stapelst du zu hoch? Über Imposter-Momente und wie du ihnen gelassen begegnest berichtet, dass ich da immer mal wieder fest stecke und nicht weiter komme.
Diese Beobachtung – dass ich also gleichzeitig sehr wohl in der Lage zu sein scheine, Routinen einzuhalten, aber gleichzeitig eben auch immer wieder scheitere, mir wichtige neue Routinen aufzubauen – hat dafür gesorgt, dass ich in den letzten Monaten zahlreiche Bücher über Habits, Routinen und Zeitmanagement gelesen habe.
Das Buch, mit dem ich die meisten Aha-Momente hatte und das ich persönlich am hilfreichsten fand, ist »Tiny Habits« von BJ Fogg, dem Director des Behavior Design Labs der Stanford University. Viele der heutigen Strategien kommen aus diesem Buch.
Lass uns also gleich mal starten mit Strategie #1.
Eine Sache, die in vielen Routine-Büchern empfohlen wird, ist, ganz, ganz klein anzufangen und auf diesen mini-kleinen Bausteinen Schritt für Schritt mit weiteren mini-kleinen Bausteinen weiterzumachen.
Gerade die Startroutine, also dein erster klitzekleiner Mini-Schritt, sollte dabei so klein sein, dass du sie wirklich immer umsetzen kannst.
BJ Fogg beschreibt in seinem Buch »Tiny Habits«, wie er sich das Zahnseide benutzen angewöhnt hat, indem er am Anfang nur einen einzigen Zahn reinigen musste.
Ich selbst nutze gern 5-Minuten-Routinen, um mir meinen Berufsalltag zu vereinfachen. Warum 5 Minuten? 5 Minuten am Herzensprojekt zu arbeiten klingt so viel weniger überwältigend als der Plan, jeden Tag zwei Stunden für das Herzensprojekt freischaufeln zu müssen.
Doch zum Starten dürfen die Routinen sogar noch kleiner sein. Aktuell baue mir zum Beispiel gerade eine Routine für mein aktuelles Buchprojekt auf, in der das einzige, was ich täglich machen muss, das Öffnen einer Indesign-Datei ist. Mehr nicht. Aber eben auch nicht weniger.
Und dann kommt schon gleich Strategie #2 und die geht geht Hand in Hand mit Strategie #1. Diese minikleinen Schritte dürfen dir leicht fallen und sie dürfen einfach sein. Je einfacher, desto besser.
Denn natürlich ist am Anfang die Motivation groß, weshalb du wahrscheinlich die ersten Tage und Wochen auch unbequeme Routinen durchhältst.
Aber spätestens nach ein paar Wochen ist die Anfangsmotivation wie so ein Luftballon, der die Luft verliert, zu einer traurigen kleinen beuligen Blase zusammengeschrumpft und ab hier geht es eben nur noch einfach und klein. Und das ist ok.
Das Öffnen der Indesign-Datei ist wirklich jeden Tag schaffbar, selbst bei viel Stress und wenig Zeit.
Interessanterweise ist das auch keine Einbahnstraße und funktioniert umgedreht genauso. Wenn du dir bestimmte Routinen abgewöhnen möchtest, weil sie dir nicht helfen –Prokrastination in den sozialen Netzwerken oder zu viel Zuckerzeug – kannst du es dir leichter machen, indem du dir Dinge überlegst, die diese Sachen erschweren. Du könntest die Schokolade ganz hinten in eins der oberen Schrankfächer räumen, so dass es aufwändig und anstrengend ist, die Schokolade zu finden. Oder dir eine App installieren, die jedes mal, wenn du Instagram öffnest, dich 30 Sekunden warten lässt.
Ok: Zusammengefasst bedeutet das, mach es dir leichter, das zu machen, was mehr werden soll und bau Hürden ein bei den Dingen, die weniger werden sollen.
Und dann geht es schon weiter mit Strategie #3. Hast du schon Routinen, die du täglich machst, dann ist es für die neue Routine leichter, wenn du sie einfach hinten dran hängst.
BJ Fogg nennt das im Buch »Tiny Habits« Anchor-Moment (Anker-Moment).
Meine Morgenroutine begann mit morgendlichen Journaling und ist dann Schritt für Schritt zu dieser 1-Stunden-Abfolge angewachsen, indem ich immer wieder eine weitere Routine drangehängt habe.
Das morgendliche Kaffeemachen, Zähneputzen, morgens die Vorhänge aufmachen, abends die Rollos runterlassen. All das sind Dinge, die wir jeden Tag ganz automatisch machen – und das sind die perfekten Anker, um daran eine neue Routine anzuknüpfen.
Anker funktionieren noch besser, wenn du dafür sorgst, dass im Anker-Moment schon alles da ist, was du für deine Routine brauchst. Für meine tägliche neue Routine «die Indesign-Datei meines Buch-Projektes öffnen« hilft es, dass ich eh als erste Amtshandlung jeden Morgen bestimmte Programme, unter anderem Indesign, öffne. Und dort wartet dann schon in der Voransicht der zuletzt geöffneten Dateien mein Pony-Buch auf mich.
Lass uns auch noch einmal darüber sprechen, was denn eigentlich passiert, wenn du mal keine Zeit hast für deine Routine. Denn natürlich wird das vorkommen. Natürlich passiert es ab und an, dass ich morgens keine ganze Stunde Zeit habe, mein ganzes Morgenroutine-Brimbamborium zu veranstalten. Spätestens wenn ich mal um 05:00 Uhr morgens zum Bahnhof muss oder krank im Bett liege.
Um in solchen Fällen deine Routinen nicht zu verlieren, ist Flexibilität erlaubt. Anstatt das volle Programm durchzuziehen, ist es ok, das absolute Minimum zu machen. Einen Satz anstatt 10 Minuten zu schreiben, kurz die Augen schließen und bewusst ein- und ausatmen anstatt zu meditieren, einmal kurz auf die Yogamatte treten und die Arme einmal bewusst kreisen – fertig.
Je kleiner deine Startroutine am Anfang war, desto leichter ist es, genau jetzt wieder auf diese zurückzugreifen. Und wieder nur die klitzekleine Routine zu machen.
Und jetzt sind wir schon bei Strategie #5 – und die hat etwas mit Feiern zu tun.
BJ Fogg beschreibt in seinem Buch, wie er durch Zufall herausfindet, was für einen großen Unterschied es für ihn macht, ob er das tägliche Zahnseide benutzen wort- und klanglos hinnimmt oder ob er sich für den klitzekleinen täglichen Erfolg haushoch feiert. Er macht das zum Beispiel, indem er sich nach dem Zahnseide-Benutzen selbst im Spiegel zunickt und das Wort »Victory (auf deutsch: Erfolg)« sagt.
Sich selbst für das Erreichen dieser klitzekleinen Aufgabe zu loben klingt fast zu einfach als Methode. Das Loben scheint allerdings einen ganz großen Anteil daran zu haben, ob es gelingt, die Routine dauerhaft zu etablieren.
Und BJ Foggs erklärt das so: Gelingt es dir, dich erfolgreich zu loben, springt in deinem Gehirn das Belohnungszentrum an und erzeugt ein gutes Gefühl. Dieses gute Gefühl lässt deine Motivation wachsen, die Routine morgen auch wieder zu wiederholen. Und so kannst du jeden Tag dafür sorgen, dass die Routine morgen noch leichter wird.
Und hier kommt mein aktueller Aha-Moment: Mir selbst ist aufgefallen, dass hier auch die Erwartungshaltung mit rein spielt. Meine Morgen-Routine fällt mir total leicht, weil ich eigentlich keine großen Erwartungen habe und mich danach mit einem Kaffee und mit einem mentalen Schulterklopfen belohne.
Beim Pony-Buch sieht das schon anders aus. Diese Routine zu etablieren fällt mir gerade viel schwerer – was auch daran liegt, dass ich insgeheim oft den Gedanken im Kopf habe: »Moah, wieder nur die Indesign-Datei aufgemacht und nichts weiter geschafft.« Hier gibt’s also weder ’nen Belohnungskaffee noch ein mentales Schulterklopfen. Das ist etwas, was ich ganz leicht verändern kann und in den kommenden Wochen verändern möchte.
Wie belohnst du dich denn, wenn du deine tagtäglichen Routinen geschafft hast? Und nutzt du bewusst Routinen, um dir das Leben leichter zu machen? Und wenn ja, welche? Teile deine Erkenntnisse und Erfahrungen zu deinen Routinen und den Schritten dorthin gern unter dem Podcast, hier direkt unter dem Blogartikel oder auf Instagram.
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Und damit wünsche ich dir alles Liebe.
Wir hören uns wieder nächste Woche, ich freu mich auf dich,
bis dahin, Franziska
Darf ich dich heute um einen Gefallen bitten?
Für den Verkauf von Büchern sind gute Bewertungen enorm wichtig. Wenn du mein Buch »Die gute Mappe« schon gelesen hast und es dir gefällt, hilfst du mir sehr mit einer Rezension auf Amazon und Co. Du kannst sogar eine Bewertung hinterlassen, wenn du das Buch in einem anderen Buchladen gekauft hast (was ich begrüße). Sharing is caring! Danke dafür! Und auch ein ❤️ und ein Danke an die, die schon eine Rezension geschrieben haben.
Hast du noch mehr Portfolio-Fragen? Schreib mir gern, dann nehme ich diese gern in den kommenden Blogposts auf. Liebe Grüße, Franziska
Super Folge! Danke Franziska. Um ehrlich zu sein, hab ich meinen Arbeitsalltag noch nie unter dem Gesichtspunkt "Routinen" betrachtet. Obwohl ich die zweifelsfrei habe. Deshalb vor dem verankern weiterer "Babystep-Routinen" muss ich erstmal Basisarbeit leisten - Routinen identifizieren und wahrnehmen:)