Ich oute mich heute mal: Hallo, ich bin Franziska und ich bin ein Arbeitstier. Ich arbeite viel und ständig, habe täglich lange To-do-Listen und wenn das eine große Projekt abgeschlossen ist, dann läuft das nächste meistens schon an. Gern auch mal ohne Pause.
Der Grund dafür: Ich habe große Träume. Und auf meinem Weg habe ich gelernt, dass ich mit vielen kleinen Schritten große Dinge erreichen kann. Das motiviert mich. Und ja, ich möchte etwas in der Welt bewirken und zum Positiven verändern.
Ich bin meinem inneren Arbeitstier dankbar, weil es mir hilft, dranzubleiben. Allerdings braucht es langfristig neben dem Arbeitstier auch noch etwas anderes, damit mir auf Dauer nicht die Puste ausgeht.
Das Feiertier lädt ein, jeden noch so kleinen Erfolge zu feiern, zu zelebrieren und anzuerkennen. Damit richtet sich der Fokus auf das Gute, auf das, was schon da ist, was funktioniert. Und das kann somit wachsen und mehr werden.
Ohne das Feiern der kleinen, alltäglichen Erfolge ist es schwer, über einen längeren Zeitraum durchzuhalten. Weil das Bedürfnis nach Anerkennung und Belohnung ein ganz Menschliches ist. Nur damit bleibt die Motivation lebendig, weiterzumachen.
Erfolg braucht Dranbleiben und langen Atem. Hierfür sind sowohl das Arbeitstier als auch das Feiertier gleichwertig wichtig. Kopfmäßig weiß ich das. Aber die Umsetzung ist gar nicht so einfach. Wie viele Menschen muss ich mich immer wieder daran erinnern, meine kleinen Erfolge gebührend zu feiern.
Gründe dafür gibt es sicherlich einige. Hier mal drei Faktoren, die ich für mich identifiziert habe:
Falsche Versprechen
Erfolg bedeutet für jeden Menschen etwas anderes. Trotzdem gibt es gesellschaftlich anerkannte Bilder, wie Erfolg auszusehen hat. Diese Bilder zeigen oft schöne Menschen an schönen Orten mit teuren Produkten. Hier schwingt ein unrealistisches Versprechen mit. Nämlich, dass Erfolg uns zu glücklicheren, schöneren Menschen macht. Ganz gemäß dem Motto: Wenn ich erfolgreich bin, dann werde ich schöner, glücklicher und endlich gut genug sein.
Wenn ich mich aber gerade mutig überwunden habe, endlich die geplante Akquise-Email zu versenden, habe ich zwar ein für mich wichtiges kleines Zwischenziel erreicht, trotzdem sitze ich immer noch in meinem Studio, sehe genauso aus wie heute morgen beim Zähneputzen und auch sonst ist alles gleich. Die gesellschaftlich anerkannten Bilder vom Erfolg tragen mich hier nicht. Dadurch ist es leicht, den eigenen Erfolg zu übersehen. Deshalb ist es notwendig, eigene Bilder vom Erfolg zu entwickeln, um den eigenen Erfolgen angemessene Anerkennung zu schenken.
Unfaire Vergleiche
Häufig ist es auch schwer, die kleinen Erfolge zu feiern, weil wir uns mit den großen (und deshalb öffentlich sichtbaren) Erfolgen von anderen vergleichen. Es ist allerdings einfach nicht fair (für uns und für die Arbeit der anderen Person), wenn ich den Erfolg meines ersten Akquisemonats mit dem Akquiseerfolg von drei kontinuierlich durchgehaltenen Jahren einer Kollegin vergleiche. Das sind Äpfel und Birnen. Dieser unfaire Vergleich dient weder mir noch meiner Kolleg*in. Viel fairer ist der Vergleich mit mir selbst, indem ich mich zum Beispiel frage: Habe ich heute einen neuen Weg beschritten? Habe ich mich etwas Neues getraut? Habe ich etwas gelernt?
Blockierende Glaubenssätze
Vielleicht denkst du jetzt: Mäh, Franziska, die schon wieder? Ich weiß, ich weiß. Es ist allerdings so, dass auch hier unsere Glaubenssätze viel dazu beitragen, wie wir mit unseren Erfolgen umgehen. Wenn nach jedem Erfolg eine Stimme im Kopf sagt, dass das schon wieder nicht reicht, können wir uns noch so anstrengen. Es wird sich nie wie ein Erfolg anfühlen. Hier gilt das Gleiche wie mit allen Glaubenssätzen: Ehrlich hinschauen hilft. Die Stimme will nur beschützen. Das gilt es anzuerkennen. Und dann gilt es, neue Wege zu beschreiten. Zum Beispiel zu feiern: besonders die kleinen Erfolge.
#1: Was bedeutet Erfolg für dich?
Überlege, was Erfolg ganz persönlich für dich bedeutet? Reflektiere, was dir in deinem Leben wichtig ist und wie sich das erfolgreiche Umsetzen dieser Dinge in deinem Leben darstellt. Auf diese Weise sorgst du dafür, dass du deine persönlichen Erfolge und Teilziele besser identifizieren, sehen und somit auch feiern kannst.
#2: Schaff dir Feier-Routinen!
Finde Methoden und Tools, mit denen du auch deine kleinsten Teilziele visualisieren und »abhaken« kannst. Die visuelle Repräsentation macht es leichter, auch die kleinen Teilerfolg zu verinnerlichen. Insbesondere, wenn du sie mit einer körperlichen Aktivität verbinden kannst: Durchstreichen, Abhaken, Victory Dance. Das Feiertier tanzt mit!
#3: Plane Feiern mit ein!
Auch das Feiern darf auf der To-do-Liste stehen. Es ist ein wichtiger Teil deines Berufsalltags!
#4: Erlaube dir, nicht perfekt zu sein
Und zu guter Letzt: Progress, not perfection. Erlaube dir, dich auch zu feiern, wenn du nur einen Teil deiner To-do-Liste geschafft hast. Damit bist du nicht allein. Fokussiere dich auf die dringensten oder wichtigsten Dinge. Die weder dringenden noch wichtigen Dinge erledigen sich manchmal sogar von ganz allein. 😉 Deshalb: Feiern ist auch bei nur 70% To-do-Haken erlaubt.
Darf ich dich heute um einen Gefallen bitten?
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Hast du noch mehr Portfolio-Fragen? Schreib mir gern, dann nehme ich diese gern in den kommenden Blogposts auf. Liebe Grüße, Franziska