Hallo hallo! Und herzlich Willkommen zu einer neuen Folge des Portfolio-Podcasts.
Letzte Woche ging es hoch her in der wöchentlichen Portfolio-Akademie-Q&A: die Portfolio-Akademie, das ist ja mein 12-wöchiges Online-Programm, in dem sich Illustrator*innen und Designer*innen innerhalb von 12 Wochen nachhaltig positionieren, um danach selbstbestimmter Akquise zu machen.
In den 12 Wochen gibt es eine wöchentliche Q&A zum Fragen stellen, Feedback bekommen und austauschen. Und in dieser Runde stand letzte Woche auf einmal die Frage im Raum, wie Kreative heute auf Instagram starten … und vielleicht auch durchstarten – indem sie Instagram ganz bewusst als Akquise-Kanal benutzen.
Und wenn du den Portfolio-Podcast schon eine Weile hörst, dann wirst du dich vielleicht erinnern, dass ich hier schon öfter mal kritisch über Instagram gesprochen habe und selbst ein eher gespaltenes Verhältnis zu den sozialen Plattformen habe.
Instagram ist – meiner Meinung nach – mit Vorsicht zu genießen. Ohne klare Strategie, was du in den sozialen Netzwerken für dich erreichen möchtest, passiert es ganz schnell, dass du – schwuppdiwupp – in das berühmte Hasenloch fällst und auf einmal gaaaaanz viel Zeit und Energie in den sozialen Netzwerken verbringst, ohne für dich relevante Ergebnisse zu erzielen.
Erst einmal vorab: Die heutige Folge ist definitiv KEIN Aufruf, dass wir jetzt alle sofort mit Instagram aufhören sollen.
Aber ich würde mich freuen, wenn sie dich sensibilisiert und dir Richtwerte an die Hand gibt, mit denen du die Wirksamkeit deiner Aktivitäten auf Instagram überprüfen kannst. Und dazu teile ich auch ein paar Zahlen von mir.
Kurzer Disclaimer:
Mir ist wichtig, das hier noch einmal explizit zu sagen: Die Gedanken, die ich teile, basieren auf meinen persönlichen Erfahrungen, die ich als Illustratorin, Designerin, Buchautorin, Dozentin und Podcasterin gemacht habe. Meine Erfahrungen sind die meinen und es ist ganz sicher eine gute Idee, diese im Kontext meiner persönlichen Situation zu betrachten und nicht eins zu eins auf deine Situation zu übertragen. Aber vielleicht erkennst du ja bestimmte Dinge, die bei dir auch zutreffen. Deshalb: Nimm das mit, was du hilfreich findest, und lass den Rest einfach hier.
Disclaimer Ende. 🙂
Du hast ja eben schon gehört, dass ich auf ganz verschiedenen Märkten arbeite und auf diesen Märkten verschiedene Dinge anbiete.
Deshalb bin ich auf Instagram auch mit zwei Profilen vertreten.
Meine illustrativen Arbeiten siehst du auf meinem @Sehenistgold-Profil. Das gibt es seit 2013 und wenn du hier weit genug nach unten scrollst, wird dir auffallen, dass ich viele Jahre hier hauptsächlich Bilder von meinen beiden Katzen Tiff und Jpg gepostet habe (die leider seit ein paar Jahren im Katzenhimmel sind). Denn zu Beginn war Instagram noch eine Plattform, auf der Menschen Bilder aus ihrem Leben geteilt haben – einfach, weil sie Freude am Fotografieren und am Bilder-Teilen hatten. Diese Zeiten sind leider schon lange vorbei.
Auf meinem @sehenistgold-Profil poste ich total unregelmäßig, mit riesengroßen Abständen dazwischen und ohne irgendeine konkrete Strategie – und ohne eine Erwartungshaltung. Das mag sich vielleicht auch wieder ändern, aber für die letzten fünf, sechs Jahre war das definitiv so.
Daneben poste ich auf dem Profil @diegutemappe seit etwa zwei Jahren ganz kontinuierlich – einmal die Woche. Immer Donnerstags gegen 10:00 gibt’s einen Post zur aktuellen Podcast-Folge und ein paar dazu passende Stories. Selten gibt’s mehr. Manchmal poste ich noch einen zweiten wöchentlichen Post, aber dann ist wirklich schon Ende Gelände.
Den Episoden-Post erstelle ich inklusive der Illustration Mittwoch Vormittag. Spätestens am Mittwoch Nachmittag plane ich den Post in der Meta Business Suite und Donnerstag wird er dann automatisiert veröffentlicht. Donnerstag und Freitag sind dann die Haupttage, an denen ich Kommentare checke und auf Nachrichten antworte. Den Rest der Woche versuche ich, so wenig Zeit wie möglich auf Instagram zu verbringen.
Natürlich passiert es auch mal mir, dass ich nachts um halbeins auf die wirklich smarte Idee komme, nochmal schnell Instagram zu checken, aber grundsätzlich erlaube ich mir, die restlichen Tage nicht auf Instagram zu sein.
Für das Profil @diegutemappe habe ich auch eine ganz klare Zielsetzung. Hier möchte ich, dass so viele tolle Menschen wie möglich den Portfolio-Podcast kennenlernen. Natürlich möchte ich auch Wissen teilen, weil ich mir einfach wünsche, dass Kreative mutiger und selbstbestimmter Akquise machen, aber mein Hauptkanal, das, was mir wirklich am Herzen liegt, ist mein Podcast.
Und für mich ist diese Klarheit, welcher Kanal für was ist, ein Gamechanger. Denn das erlaubt mir, mich auf das zu fokussieren, was für meine Ziele funktioniert. Und es ist damit auch leichter, sich weniger mit den Ergebnissen von anderen Menschen auf Instagram zu vergleichen. Weil mein @diegutemappe-Profil hat in zwei Jahren knapp 2000 Follower*innen erreicht. Da gibt es viele andere, die deutlich schneller gewachsen sind. Aber das ist für mich nicht wirklich relevant, weil ich meine eigenen Richtwerte habe – und mich deshalb nicht mit den Erfolgen der anderen messen muss.
Und ich habe heute 3 Argumente im Gepäck, warum Instagram mit Vorsicht zu genießen ist. Und im Anschluss teile ich auch noch 5 dazu passende Fragen mit dir, die helfen, eben nicht in das Instagram-Hasenloch zu fallen.
Instagram führt ja immer mal wieder neue Regeln ein. Der Algorithmus wird angepasst und auf einmal ist wieder alles anders. Warum passiert das eigentlich? Die Regeln werden angepasst, damit die Plattform erfolgreicher wird – nicht du. Instagram ist es am Ende schnuppe, ob du mit deinem Angebot erfolgreich Akquise machst. Instagram will hauptsächlich, dass du so viel Zeit wie möglich auf der Plattform verbringst. Warum? Weil im Geschäftsmodell von Instagram die Währung Zeit ist. Umso mehr Zeit die Nutzer*innen auf der Plattform verbringen, desto mehr Werbung kann Instagram ausspielen. Und desto mehr Umsatz generiert die Plattform.
Deshalb ist es ok und ehrlich gesagt auch gesund und selbstbestimmt, wenn du dich nicht diesen Regeln unterwirfst bzw. sie nicht als deine Regeln annimmst. Wie das geht, zeige ich dir später in den Strategien.
Du kannst mit wenigen Follower*innen trotzdem genau die Menschen mit deinen Instagram-Aktivitäten erreichen, die dein Angebot brauchen. Genauso kann es sein, dass du mit 70.000 Follower*innen niemanden erreichst, der dich beauftragen kann oder der etwas von dir kaufen will.
Dabei kann es einerseits sein, dass deine 70.000 Follower*innen vielleicht gar nicht deine Zielgruppe sind, also dein Angebot gar nicht brauchen – oder alternativ vor ein paar Jahren zu dir gekommen und heute kalte Kontakte sind. Das bedeutet, dass sie zwar noch auf deinem Profil gelistet sind, deine Inhalte allerdings nur sehr, sehr selten in ihrem Feed sehen.
Hör dazu auch gern mal in die Portfolio-Podcast-Folge #27 rein. Da spreche ich mit der Illustratorin Susann Hoffmann über genau dieses Phänomen.
Meine Instagram-Zahlen belegen, dass auch eine kleine Follower*innen-Zahl reichen kann: Obwohl ich dieses Jahr Ende Februar nur 1.807 Follower*innen auf Instagram hatte, haben sich trotzdem 31 ganz tolle kreative Menschen entschieden, in der aktuellen Runde der Portfolio-Akademie mitzumachen.
Das war für mich ein großartiger Erfolg und ich hab mich riesig darüber gefreut.
Allerdings haben sich diese 31 tollen Menschen wahrscheinlich nicht ausschließlich wegen meiner Instagram-Aktivitäten dazu entschieden.
Für mich ist Akquise wie so ein schöner Garten. Dort machst du unterschiedliche Dinge. Einmal säst du ein paar Samen aus, dann pflanzt du einen kleinen Baum, entfernst vielleicht auch mal ein paar Büsche und dann wiederum gießt du an der einen Stelle etwas mehr als woanders, weil du weißt, dass diese Stelle im Garten mehr Wasser braucht. Es ist eben ein ganzer Garten in seiner ganzen Fülle – und nicht nur eine Topfpflanze.
Anders ausgedrückt heißt das, ich setze nicht nur auf diese eine Topfpflanze Instagram. In meiner Akquise nutze ich verschiedene Kanäle, die alle für sich ein Teil eines großen Gesamtbildes bilden. Und einige der anderen Kanäle, die ich nutze, sind so viel wichtiger als Instagram. Wenn du mich jetzt fragst, was am wichtigsten ist, sag ich: mein Podcast. Und danach kommt mein Newsletter.
Wenn Instagram dein wichtigster Akquise-Kanal ist, dann machst du dich einerseits total abhängig von der Plattform. Und gleichzeitig verpasst du so viele andere tolle Möglichkeiten, wie du dein kreatives Angebot vor deinen Lieblingskund*innen sichtbar machen kannst – vielleicht sogar in einem echten persönlichen Kontakt.
Denn am Ende wollen Menschen mit Menschen zusammenarbeiten – und auch wenn die sozialen Netzwerke sozial heißen, sind sie ja nicht sozial.
Das ist eine gute Überleitung zu Argument #3.
Die sozialen Netzwerke fördern weder echten Austausch noch verbinden sie Menschen. Sie sorgen vielmehr dafür, dass Menschen sich vergleichen – und das erzeugt schnell Distanz und kultiviert, wenn's doof kommt, auch mal ein Gefühl von Mangel.
Ich habe es ja eben schon gesagt: Menschen wollen mit Menschen zusammen arbeiten. Und meiner Erfahrung nach sind Akquisekanäle und -aktionen, die dir erlauben, eine echte Beziehung zu deinen Kund*innen aufzubauen, oftmals die wirksamsten. Zumindest ist das bei mir so.
Natürlich kostet das Mut. Und ich kann auch sehen, dass es für mich zum Beispiel – ich kann ja nur für mich reden – dass es für mich irgendwie deutlich komfortabler ist, in dieses auf eine gewisse Weise gesichtslose Instagram-Universum hineinzuposten anstatt mich auf einer Buchmesse persönlich bei einer unbekannten konkreten Person vorzustellen. Weil die echte Person könnte mir ja ins Gesicht sagen, dass sie mein Angebot nicht braucht. Oder nicht versteht. Oder nicht passend findet. Und das ist mir auch schon passiert.
Trotzdem lohnt es sich. Denn am Ende ist Akquise Beziehungsaufbau. Mit einem echten Menschen auf der anderen Seite.
Was also tun, um Instagram für dich bestmöglich als Akquise-Tool zu nutzen, ohne unendlich viel Zeit und Energie im Hasenloch zu verbraten.
Mit der folgenden 5-Schritte-Strategie sorgst du für mehr Selbstbestimmung – und dafür, dass du deine eigenen Ziele erreichst.
Und du beschützt dich auch vor unfairen Vergleichen und vor Aktionen, die zwar viel Arbeit kosten, aber zu wenig relevante Ergebnisse erzielen.
Werd dir klar, welche Personengruppe du auf Instagram erreichen möchtest und was du mit deinen Aktionen bei dieser Personengruppe bewirken möchtest. Dabei ist eigentlich alles erlaubt. Frag dich:
Willst du Austausch mit deinen Peers? Wünschst du dir eigentlich eine Spielwiese, um zu experimentieren und um dich auszuprobieren? Oder willst du sichtbar werden vor deinen Lieblingskund*innen, um handfeste Aufträge zu generieren?
Wenn du den Podcast schon länger hörst, hängt es dir bestimmt schon zu den Ohren raus. Aber – es hülft ja nichts 😉 – zu wissen, was du eigentlich anbietest, welches Problem das für deine Kund*innen löst und welchen Wert das für deine Kundinnen hat, ist einfach mal der Schlüssel zu wirksamer Akquise.
Wenn du dir hier unterstützung wünschst, dann nutze gern meine 0€-Ressource »Dein kreatives Angebot«. Das kannst du dir unter www.diegutemappe.de/angebot herunterladen.
Oder auch anders formuliert: Wer soll ja sagen zu deinem Angebot? Natürlich ist es so, dass ganz viele andere Menschen deine Social-Media-Inhalte sehen werden, deine Posts liken werden und dir auch folgen werden.
Wenn du allerdings genau sagen kannst, wer ja sagen soll, damit du dein Ziel erreichst, dann kannst du auf einmal auch analysieren, ob dir diese Menschen schon folgen. Und du kannst konkret überlegen, wie du dafür sorgen kannst, damit diese Menschen mehr werden.
Überprüfe dann, ob das, was du postest, auch wirklich das zeigt, was du anbietest – bzw. erreichen willst. Hier gibt es oft einen Bruch oder ein Missverhältnis. Denn der berühmte Algorithmus ermutigt uns ja, bestimmte Inhalte mehr zu posten. Er bevorzugt bestimmte Inhalte und macht diese vor einem größeren Publikum sichtbar. Und vermitteln damit subtil, dass diese Inhalte attraktiver sind für die Menschen, die sie sehen.
Das sorgt dann ganz oft dazu, dass Nutzer*innen mehr von dieser Art von Content produzieren – in der Hoffnung, dass sie damit schneller und besser ihre eigenen Ziele erreichen. Aber die Postings, Reels und Stories, die vom Algorithmus gut gefunden werden, sorgen ja hauptsächlich dafür, dass die Plattform ihre Ziele erreicht.
Deshalb: Erlaub dir, Inhalte zu erstellen, die dein Angebot gut repräsentieren und die Menschen erreichen, die du erreichen willst.
Mit diesen ganzen Vorüberlegungen kannst du jetzt Regeln und konkrete Aktionen planen und festlegen, wie du deine Ziele auf Instagram auch erreichst. Wie gesagt: Bei mir bedeutet das zum Beispiel: ein Post pro Woche, Donnerstag Vormittag, mit Austausch und Interaktion am Donnerstag und Freitag.
Die anderen Tage der Woche nutze ich ganz gezielt für die vielen anderen Dinge, die zu meiner Akquisestrategie gehören. Und: das muss man ja auch mal sagen. Ich nutze die Zeit auch für meine Arbeit. Weil darum geht es ja am Ende. Akquise soll ja dafür sorgen, dass du mehr genau die Aufträge hast, die du dir wünschst. und für die muss ja auch Zeit da sein.
Deshalb möchte ich dich hier am Ende auch noch einmal fragen – die berühmte Frage an dich: Gibt es nicht vielleicht andere, vielleicht sogar einfachere Wege, mit denen du deine Zielgruppe erreichen kannst? Und vielleicht kannst du mit anderen Akquise-Kanälen auch in Echt mit ihnen ins Gespräch kommen?
Wenn dir jetzt ein paar Möglichkeiten einfallen, wie wäre es denn, wenn du die Hälfte der Zeit, die du aktuell auf Instagram verbringst, in diese Akquise-Kanäle steckst.
Und mit diesem Impuls wünsche ich dir alles Liebe. Ich bin gespannt, was du damit machst und welche Ideen du jetzt hast.
Wir hören uns wieder nächste Woche, ich freu mich auf dich,
bis dahin, Franziska
Darf ich dich heute um einen Gefallen bitten?
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Hast du noch mehr Portfolio-Fragen? Schreib mir gern, dann nehme ich diese gern in den kommenden Blogposts auf. Liebe Grüße, Franziska