In dieser Serie stelle ich dir fünf simple Methoden vor, mit denen du in wenigen Minuten dein PDF-Portfolio wirksamer machst. Heute Part 2: Verorte deine Werke.
Für mich ist es immer wieder überraschen, wie wichtig eine Verortung des Werkes im Portfolio ist – auch wenn dein Gegenüber Lektor*in oder Art Direktor*in ist, also eine Person, die jeden Tag auf Bilder schaut und allein schon deshalb eine überdurchschnittlich große Bildkompetenz mitbringt. Doch ein Schritt nach dem anderen: Was meine ich eigentlich mit Verortung?
Verortung meint die Darstellung der Reinzeichnung angewendet als Produkt. Für ein Corporate Design bietet es sich an, zahlreiche verschiedene Anwendungen, zum Beispiel den Briefbogen, die Visitenkarte und die Website – in einer dreidimensionalen, haptisch ansprechenden Visualisierung zu zeigen. Eine verortetes Buchcover-Illustration dagegen zeigt nur ein finales Produkt, das komplette Coverdesign mit allem Pipapo (mit Titel-Typografie und Verlagslogo bzw. Logo-Platzhalter) in einer dreidimensionalen Darstellung.
Auf diese Weise »beweist« du, dass das Werk anwendbar ist. Ein verortetes Buchcover belegt, dass die Typografie gut lesbar auf dem Bild steht, dass genug Platz für das Verlagslogo da ist und dass die Illustration farblich und konzeptionell plakativ genug für ein Buchcover ist. Die Verortung macht es es deinem Gegenüber einfach, bewerten zu können, ob dein Werk im angewandten Kontext funktioniert.
Und wie kannst du verorten? Hier gibt es zwei Möglichkeiten. Liegt das finale Produkt schon vor, könntest du dich entscheiden, Produktfotos zu erstellen. Für die Abbildungsgrößen in deinem Portfolio reicht meist schon eine gute Smartphone-Kamera aus. Achte auf gutes Licht (Pro-Tipp: indirektes Tageslicht) und geeignete Hintergründe. Ist gerade keine Zeit für ein Fotoshooting, kannst du auch Mockups benutzen. Das sind 3D-Visualisierungen, in die du deine Reinzeichnung hineinretuschierst. Die meisten Mockups kommen heute mit Smartlayern, bei denen sich das Retuschieren auf ein einfaches Copy/Paste und Skalieren reduziert. Supereinfach. Kommerziell kostenlos nutzbare Mockups findest du zum Beispiel hier.
Mockups eignen sich auch für freie Arbeiten, die also nicht als finales Produkt vorliegen. Solange du transparent damit umgehst, dass es sich um eine freie Arbeit handelt, die als Mockup gezeigt wird, ist es in Ordnung, diese auch zu verorten. Nutze anstatt echter Logos lieber Logo-Platzhalter oder auch Fantasie-Titel. Markenrechtlich geschützte Logos oder bestehende Titel solltest du nicht verwenden, um rechtlich auf der sicheren Seite zu sein.
Fünf Dinge, mit denen du dein Portfolio sofort wirksamer machst
Hier noch einmal alle Artikel der Serie für dich zusammengefasst:
Part 1: Kontaktdaten
Part 2: Verortung
Part 3: Weniger zeigen
Part 4: Zeig dich!
Part 5: Mit Stil
Hast du noch mehr Portfolio-Fragen? Schreib mir gern, dann nehme ich diese gern in den nächsten Blogposts auf.