In diesem Artikel lernst du, wie Du dein PDF-Portfolio in wenigen Sekunden wirksamer machst, indem du einen Teil der gezeigten Arbeiten löschst. Was?? Ja, genau.
Oft zeigen wir zu viel, weil wir alle unseren guten Arbeiten präsentieren wollen. Dabei vergessen wir, dass nur ein Teil der Werke für unsere potenziellen Auftraggeber*innen interessant sind.
Ein gutes Portfolio zeigt ungefähr zwei bis fünfzehn Werke, auf circa 25 Seiten. Wenn die gezeigten Werke dein Gegenüber interessieren, stört es nicht, wenn es nur zwei oder drei sind. Andersherum verlieren die potenziellen Kund*innen schnell Interesse, wenn du 15 Werke zeigst, von denen eins in der Portfolio-Mitte und eins am Ende für dein Gegenüber interessant sind. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Person bis zum Ende klickt, ist recht gering. Deshalb: Weniger ist mehr!
Bevor du anfängst, Seiten, Werke und/oder Bilder zu löschen, nutze die folgenden zwei Fragen, um dir klar zu werden, was drin bleiben soll und was raus kann:
Notiere dir deine Ziel-Auftragsformate. Alle Arbeiten in deinem Portfolio, die in diese Auftragsformate passen oder zumindest einen Teilaspekt davon repräsentieren, dürfen drin bleiben. Die anderen Arbeiten kannst du aus dem Portfolio löschen.
Und was ist mit freien Arbeiten? Freie Arbeiten haben natürlich Platz in einem Portfolio. Wichtig ist ein ausgewogenes Verhältnis. Werke, die die Anwendbarkeit deines Ziel-Auftragsformates zeigen, spielen die Hauptrolle. Freie Arbeiten kannst du dazwischen einbauen. Mein Tipp: Wähle auch freie Arbeiten nach ihrer potenziellen Anwendbarkeit in deinem Ziel-Auftragsformat aus. Next-Level-Tipp: Nutze Mockups, um zu zeigen, wie die freie Arbeit angewendet aussehen könnte.
Schreib eine Liste. Welche Werktypen genau muss dein Portfolio zeigen, damit dein Gegenüber versteht, dass du genau die richtige Person für diese Art von Auftrag bist? Schmeiß dann alle Arbeiten aus deinem Portfolio, die diese Kriterien nicht erfüllen.
Fehlen dir für einige Kriterien Werke? Wenn ja, überlege, ob du freie Arbeiten oder Werke aus anderen Anwendungen »umfunktionieren« kannst. Möchtest du mit deinem Portfolio zum Beispiel Aufträge im Bereich Editorial akquirieren, benötigst du folgende Formate: Aufmacher (1/1-Seite, mit Platz für Titel und Introtext), Doppelseite (2/1, mit der Möglichkeit, Text darauf zu platzieren), halbe Seite (1/2) und Spotillustrationen (Freigestellte Illustrationen). Benötigst du Spotillustrationen, kannst du vielleicht Buch-Vignetten umfunktionieren, denn diese sind üblicherweise auch freigestellt und haben eine ähnliche Größe. Sie müssen jetzt nur noch thematisch gut zu deinem Gegenüber passen: Ein politisches Magazin wie der Spiegel wird wenig anfangen können mit lustigen Hasenzeichnungen aus einem Kinderbuch. Dagegen wird ein Familienmagazin ab und an lustige Hasen benötigen, spätestens zu Ostern.
Fünf Dinge, mit denen du dein Portfolio sofort wirksamer machst
Hier noch einmal alle Artikel der Serie für dich zusammengefasst:
Part 1: Kontaktdaten
Part 2: Verortung
Part 3: Weniger zeigen
Part 4: Zeig dich!
Part 5: Mit Stil
Hast du noch mehr Portfolio-Fragen? Schreib mir gern, dann nehme ich diese gern in den nächsten Blogposts auf.